Sinfoniekonzert der Nordwestdeutschen Philharmonie

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Triumph- oder Trauermarsch?
Chefdirigent Yves Abel steht am Pult, Fabio Bidini als Solist
Bad Salzuflen. Eines der längsten Klavierkonzerte überhaupt, das deshalb auch als „Sinfonie mit Solo“ bezeichnet wird, steht auf dem Spielplan der Nordwestdeutschen Philharmonie beim Konzert am Samstag, 12. März, um 19.30 Uhr in der Konzerthalle im Kurpark von Bad Salzuflen: das zweite Klavierkonzert von Johannes Brahms, mit dem der Komponist auch als Solist große Erfolge feierte. Zudem wird die „Fünfte“ von Dmitri Schostakowitsch gespielt, die nicht weniger erfolgreich war – wohl auch, weil sie als Verherrlichung des Regimes gefeiert wurde. Chefdirigent Yves Abel steht bei diesem Konzert wieder am Pult „seines“ Orchesters, während der in Bad Salzuflen bekannte und beliebte Pianist Fabio Bidini die solistischen Aufgaben übernehmen wird. Karten im Vorverkauf zu 16 bis 31 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus.

Das Zweite Klavierkonzert in B-Dur opus 83 von Johannes Brahms, das erst 22 Jahre nach seinem ersten Klavierkonzert entstand und dem Typus einer „Symphonie mit Klaviersolo“ recht nahe kommt, hat vier statt der sonst üblichen drei Sätze. Das Konzert war zum Entstehungszeitpunkt mit einer Länge von etwa 50 Minuten eines der längsten, wenn nicht das längste überhaupt. Das Werk wurde am 9. November 1881 in Budapest uraufgeführt und war ein großer Erfolg.
Die „Fünfte“ in d-Moll opus 47 von Dmitri Schostakowitsch ist eine Sinfonie in vier Sätzen für Orchester. Es gilt als das erste große Werk von Schostakowitsch, das dem „Sozialistischen Realismus“ verpflichtet ist. Die Uraufführung fand am 21. November 1937 in der Leningrader Philharmonie statt und fand einen nicht enden wollenden Beifall. Das Marschfinale wurde als Verherrlichung des Regimes angesehen. In den in ihrer Echtheit umstrittenen Memoiren Schostakowitschs wird dagegen behauptet, dass der Triumph- in Wirklichkeit ein Todesmarsch sei. Yves Abel gilt als einer der mitreißendsten Dirigenten seiner Generation. Der in Kanada geborene und in New York sowie in der Toskana lebende Künstler feiert Erfolge sowohl im Konzertrepertoire als auch im Operngenre. Von 2005 bis 2011 war Yves Abel als Erster Gastdirigent der Deutschen Oper Berlin verpflichtet, mit Beginn des Jahres 2015 übernahm er die Position des Chefdirigenten der Nordwestdeutschen Philharmonie. Er ist häufiger Gast der großen Opernhäuser weltweit und dirigierte renommierte Orchester in Amerika und Kanada, in ganz Europa sowie in Asien.
Fabio Bidini erhielt bereits im  Alter von fünf Jahren seinen ersten Klavierunterricht, trat bald danach erstmals öffentlich auf und gewann in den folgenden Jahren elf der wichtigsten italienischen Klavier-Wettbewerbe. Er studierte bei Orazio Frugoni und Maria Tipo und war einer der jüngsten Absolventen mit dem Prädikat „Magna cum Laude“ des Conservatorio Santa Cecilia in Rom. Seit 1992 arbeitet er kontinuierlich mit den internationalen Spitzenorchestern in den USA und Europa, ist zudem offizieller „Steinway Künstler“.

Bild- und Textquelle: Redaktionsbüro Dittmar