TalentCAMPus plus

Gemeinsam mit der Dozentin Anja Wiglinghoff bauten die Jugendlichen in der Holzwerkstatt des Domizil Kistentrommeln.

Gemeinsam mit der Dozentin Anja Wiglinghoff bauten die Jugendlichen in der Holzwerkstatt des Domizil Kistentrommeln.

Trommelklänge zum Abschluss des „TalentCAMPus plus“ im Kinder- und Jugendtreff Domizil

Detmold. Unter dem Titel „Sprechen, werken, trommeln“ konnten geflüchtete Kinder und Jugendliche in den vergangenen zwei Wochen Basiskenntnisse der deutschen Sprache erlernen, aber auch ihre handwerklichen und musikalischen Talente entdecken. Bei der Abschlusspräsentation am vergangenen Freitag zeigten sie ihr erlerntes Können ihren Familien und der stellvertretenden Bürgermeisterin Christ-Dore Richter.

„Die vergangenen zwei Wochen haben gezeigt, wie begierig die Kinder sind Neues zu erlernen“, sagt Ina Brand, Mitarbeiterin des Jugendtreffs in Herberhausen, in dem das Projekt stattfand. Acht Jungen und zwei Mädchen, zwischen 10 und 18 Jahren alt, hatten an dem ganztägigen Projekt teilgenommen. Gemeinsam war das Angebot von der Volkshochschule Detmold-Lemgo, der Johannes-Brahms-Schule und dem Domizil für Jugendliche, die noch keinen Platz in einer Internationalen Vorbereitungsklasse erhalten haben, gestaltet worden. „Mit dem gemeinschaftlichen Angebot konnten wir schnell ein Programm auf die Beine stellen und Synergien bewirken“, erklärt Petra Kriesel von der VHS, die das Projekt über den Deutschen Volkshochschul-Verband beantragt hat. Das Jungendzentrum stellte nicht nur die Räumlichkeiten und pädagogische Betreuung zur Verfügung, sondern verfügt insbesondere über die Kontakte zu den Jugendlichen.

„Musik weckt die Neugierde der Kinder und sie ist zugleich ein Ausdrucksmittel, das unabhängig ist von sprachlichen Barrieren“, erklärt Susanne Greschok, Leiterin der städtischen Musikschule, den Anteil der Johannes-Brahms-Schule. Dabei übten die Jugendlichen unter der Anleitung einer Musikpädagogin nicht nur zu trommeln, sondern erlernten über den Rhythmus der Musik auch die ihnen fremde deutsche Sprache, anfänglich indem sie im Rhythmus der Silben auf die Tischplatte klopften, später indem sie die Cajons spielten.

Im Rahmen des Projekts eigneten sich die Jugendlichen aber nicht nur musikalisch die deutsche Sprache und neue Fähigkeiten an, sondern auch ganz praktisch beim gemeinsamen Kochen und Werken. Denn die Cajons, auf denen die Jugendlichen bei der Abschlusspräsentation spielten, hatten sie selbst gebaut. Mit Schleifgerät, Akkuschrauber und Säge hatten sie die Kistentrommel selbst zusammengebaut und anschließend mit Farbe und Pinsel gestaltet. „Es ist bemerkenswert, wie sie sich auf das Projekt eingelassen haben“, beschreibt Ina Brand, insbesondere auch das große Engagement der Mädchen, die begeistert zu den Werkzeugen griffen. Die Projektpartnerinnen bedankten sich ausdrücklich auch bei den Ehrenamtlichen, die das Angebot begleitet hatten, für ihren Einsatz.

Ziel des Projektes war es auch, die Zusammenarbeit der Bildungseinrichtungen vor Ort zu stärken und Angebote bekannter zu machen, so dass die Jugendlichen diese auch selbstständig nutzen können. So gehörte etwa auch ein Besuch der Stadtbücherei zum Programm.

„Das Projekt hat uns außerdem ermöglicht, die Jugendlichen besser kennenzulernen und gezielt zu überlegen, in welcher Form eine Unterstützung möglich ist“, erklärt Brand. So konnte beispielsweise aus dem Projekt heraus für die beiden teilnehmenden Mädchen der Kontakt zu einer pensionierten Lehrerin vermitteln werden. Im Anschluss an das Projekt wird sie die beiden ehrenamtlich weiter begleiten und beim Deutschlernen unterstützen. Aufgrund des guten Erfolges soll der talentCAMPus nach Bedarf erneut organisiert werden. talentCAMPus plus wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“.

Weitere Informationen werden veröffentlicht unter www.detmold.de

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold