Rat stimmt Auftragsvergabe zur Herstellung, Lieferung und zum Aufbau von bis zu 30 Wohneinheiten zu
Lage. Rund 700 Flüchtlinge mit unterschiedlicher Bleibeperspektive leben derzeit in Lage. Davon halten sich rund 250 Personen in den städtischen Übergangswohnheimen im Kernstadtbereich auf. Für weitere 250 bis 300 Personen hat die Stadt Lage im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres Wohnraum vorwiegend im Bereich der Innenstadt bereitgestellt.
Der weitere Zuzug von Flüchtlingen in 2016 gestaltet sich derzeit aus verschiedenen politischen Gründen recht verhalten. Die Stadt Lage geht jedoch davon aus, dass kurz- bis mittelfristig weitere 350 bis 400 Personen in Lage aufzunehmen sein werden. Derzeit verfügt die Verwaltung über eine räumliche Reserve von rund 120 Plätzen für Neuzuweisungen. Somit besteht Handlungsbedarf, für weitere absehbar in Lage ankommende Einzelpersonen und Flüchtlingsfamilien Wohnraum zu schaffen.
Da sich die Anmietung von Wohnungen und Häusern immer schwieriger gestaltet, ist nunmehr beabsichtigt, kurzfristig neue Wohneinheiten zu beschaffen. Zum Kostenvergleich wurde ebenfalls die Anmietung einer Gewerbeimmobilie in die Vergleichsberechnung zukünftiger Aufwendungen mit herangezogen. Die rechnerische Zusammenstellung der notwendigen finanziellen Aufwendungen hat ergeben, dass sich die Errichtung vorgenannter mobiler Wohneinheiten wesentlich kostengünstiger gestaltet.
Vorgesehen ist, die Wohneinheiten auf städtischen Grundstücken in den Ortsteilen der Stadt zu errichten, um auch einer verteilten Integrationswirkung Rechnung zu tragen.
Der besondere Vorteil der modularen Bauweise der Wohneinheiten besteht in dem flexiblen Einsatz und dem zeitsparenden Aufbau des zu schaffenden zusätzlichen Wohnraumes. Möglich sind in einer ein- oder zweigeschossigen Bauweise zwei Wohneinheiten mit 60 qm für jeweils 10 Personen. Die Wohnungen zur Selbstversorgung der Menschen sind heizbar und werden möbliert geliefert. Seitens der Stadt Lage angedacht sind vier Standorte für jeweils 60 bis 80 Personen in noch festzulegenden Ortsteilen der Stadt Lage. Ferner besteht die Möglichkeit, falls die Notwendigkeit bestehen sollte, den Umfang der Wohneinheiten jederzeit zu reduzieren, wenn sich abzeichnen sollte, dass eine Zuweisung weiterer Flüchtlinge nicht in der prognostizierten Höhe erfolgen sollte.
Bürgermeister Liebrecht hebt hervor, dass vor der Errichtung von Wohneinheiten in Fertigbauweise in einem Lagenser Ortsteil die Bevölkerung des betroffenen Ortsteils über eine Bürgerversammlung im Vorfeld über das Vorhaben informiert werde. Auch erhalten die Bürgerinnen und Bürger vor Bezug des geschaffenen Wohnraumes die Möglichkeit der Besichtigung.
„Wir möchten in unserer Stadt keine sozialen Brennpunkte schaffen. Unser Anliegen ist es, zugewiesenen Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung zu stellen und Personen mit Bleibeperspektive in unserer Stadt zu integrieren. Wir würden uns freuen, wenn uns die Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen“, so der Bürgermeister.
Der Rat der Stadt Lage hat in seiner gestrigen Sitzung dem Vorschlag der Verwaltung zur Herstellung, Lieferung und zum Aufbau von bis zum 30 Wohneinheiten einschließlich Inneneinrichtung und den für vorgenannte Auftragsvergabe zu schaffenden erforderlichen haushaltsrechtlichen Voraussetzungen einstimmig entsprochen.
Bild- und Textquelle: Stadt Lage