KVG Lippe gewinnt Ideenwettbewerb der NRW.BANK

Machen den Ländlichen Raum mobil: Kalletals Bürgermeister Mario Hecker, Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der KVG Lippe, und Barbara Choryan, KVG Lippe (von links).

Machen den Ländlichen Raum mobil: Kalletals Bürgermeister Mario Hecker, Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der KVG Lippe, und Barbara Choryan, KVG Lippe (von links).

Bereit für die Zukunft

Gesucht wurden kreative und innovative Ideen, mit denen die Lebensqualität in Kommunen verbessert werden können: Insgesamt 61 Beiträge lagen der Jury der NRW.Bank beim 5. Ideenwettbewerb vor, die 17 besten werden zu „Ideen-Mining“-Workshops nach Münster eingeladen, wo sie ihre Ideen weiter konkretisieren können. Mit dabei: Die Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG), die mit Kalletal als Pilotregion zeigt, wie Mobilität im Ländlichen Raum den Bedürfnissen der Bürger entsprechend betrieben werden kann. Im Februar 2017 werden drei finale Sieger gekürt, die jeweils ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro erhalten.

Die „Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe“ (KVG) will mit dem Richtungsbandbetrieb, einer Mischung aus Linienverkehr und Bedarfsverkehr, sowie dem Bürgerauto den Nahverkehr zukunftssicher machen und beide Verkehrsformen dauerhaft in Lippe implementieren. Die Idee: Im Linienverlauf werden regelmäßig nachgefragte Haltestellen immer bedient, seltener nachgefragte Haltestellen nur dann, wenn ein Fahrgast einen konkreten Fahrtwunsch beim Fahrer, telefonisch oder online, anmeldet. Diese von Verkehrsexperten „Richtungsbandbetrieb“ genannte bedarfsorientierte Anfahrt von Haltestellen hat den Vorteil, dass auch bei schwach nachgefragten Haltestellen und zu schwach frequentierten Zeiten ein Linienbus angefordert werden kann: So bleiben die Menschen auch auf dem Land mobil. Geschäftsführer der KVG Lippe mbH Achim Oberwöhrmeier freut sich sehr, unter den Gewinnern zu sein: „Wir hoffen, dass wir mit Hilfe des Ideenwettbewerbs unser Konzept konkretisieren und letztlich auch umsetzen können.“ Mario Hecker, Bürgermeister der Gemeinde Kalletal ergänzt: „Die flexiblen Angebote im ÖPNV werden bei uns dringend benötigt, um dem demographischen Wandel etwas entgegen setzen zu können. Als Pilotkommune gehen wir gerne voran und werden die KVG in Ihrem Vorhaben nach besten Kräften unterstützen. Wir hoffen, möglichst viele Nachahmer zu finden.“

Kleinbusse sind bei der KVG Lippe bereits innerhalb eines Testbetriebes erfolgreich erprobt und die erforderlichen Soft- und Hardwarekomponenten sind vorhanden. Der Richtungsbandbetrieb ist bereits seit dem 30. November 2015 mit dem „Kleinen Kalle“ in Kalletal umgesetzt. Die Umsetzung des Bürgerautos wurde in Pilotregionen wie der Gemeinde Kalletal bereits getestet und soll in das Gesamtkonzept integriert werden. Auf dem nun gewonnenen „Ideen-Mining“ der Westfälischen Wilhelms-Universität sollen Fragen zur Umsetzung geklärt werden: zum Beispiel eine nutzerfreundliche Schlüsselübergabe, Zuständigkeit für Fahrzeugeinweisung, Nutzungsverträge und Buchhaltung/Abrechnung sowie Servicedienste.

Klaus Neuhaus, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK, erklärt: „Die ausgewählten Beiträge zeigen, dass es sich in Nordrhein-Westfalen lohnt, auf die Kraft guter Ideen zu vertrauen. Mit dem Ideenwettbewerb unterstützt die NRW.BANK die Kommunen und Bürgerinitiativen, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen und neue Lösungsansätze zu fördern.“ Schirmherr Ralf Jäger, Minister für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen, ergänzt: „Oft liegt der Grundstein eines jeden Erfolgs in einer Idee. Wenn aus den Ideen der Finalisten auch noch Lösungen werden, dann ist das ein Erfolg, der Nordrhein-Westfalen voranbringt.“

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe