Edelkrebse in NRW

Edelkrebs Ch. Lukhaup

Neue Ausstellung im Wald- und Forstmuseum Heidelbeck

Als erste Sonderausstellung des Jahres 2016 wird am 8. Mai im Wald- und Forstmuseum Heidelbeck die Ausstellung „Flusskrebse in Nordrhein-Westfalen“ eröffnet und bis zum 31. Juli 2016 interessierten Besuchern die Lebensräume und Schutzmöglichkeiten der bedrohten Tierart näherbringen.

Heute vom Aussterben bedroht, war der Edelkrebs in historischer Zeit in zahlreichen Gewässern in Lippe zu finden. Die Verschmutzung und Begradigung der Gewässer des 20. Jahrhunderts setzte ihm, wie auch anderen im Wasser lebenden Tieren, zu. Die größte Bedrohung hatte seinen Auslöser aber bereits im Jahr 1900, als eingeführte amerikanische Flusskrebse eine Pilzerkrankung mit nach Europa brachten. Die Krankheit vernichtete in weniger als 20 Jahren über 90 % der Flusskrebse in Mitteleuropa. Diese verheerende Wirkung brachte ihr den Namen „Krebspest“ ein. Er ist damit eines der erschreckendsten Beispiele, welche Gefahren für die heimische Natur mit dem Aussetzen nicht heimischer Tiere und Pflanzen verbunden sein können.

Mit der Ausstellung möchten die Veranstalter ein Schlaglicht auf die Tierart werfen. Schautafeln der Ausstellung in Heidelbeck wurden vom Edelkrebsprojekt NRW konzipiert und beschreiben die Situation der in NRW heimischen Flusskrebse  (der Edelkrebs und Steinkrebs)  und ihre Gefährdungen. Das gemeinsam vom Fischereiverband NRW und dem NABU NRW getragene landesweite Projekt hat sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Kooperationspartnern entscheidend zum Schutz und zur Stützung der heimischen Flusskrebsbestände beizutragen und Daten über Vorkommen und Verbreitung der Flusskrebs-Arten zu sammeln. Der Kooperationspartner in Lippe ist das Umweltzentrum Heerser Mühle e.V. in Bad Salzuflen.

In lippischen Gewässern konnten bislang mindestens drei verschiedene Krebsarten nachgewiesen werden. Auch der seltene Edelkrebs kommt hier noch vor. Alle Flusskrebse sind schwer zu entdecken, denn sie sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Der Edelkrebs und der nicht in Lippe vorkommende Steinkrebs sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht gefangen werden. Hier ebenfalls verbreitet sind vor allem der Kamberkrebs und seltener der Signalkrebs. Beide Arten stammen aus Amerika und gefährden die wenigen Edelkrebsbestände.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe