Hanse-Schüler setzen sich mit Flüchtlingszuwanderung in Lippe auseinander

Zwischen kultureller Vielfalt und regionaler Herausforderung durch Zuwanderung: Bei der Europawoche warben Susanne Tietje-Groß (Schulleiterin Hanse-Berufskolleg Europaschule), Semra Stroh (EDI Kreis Lippe), Landrat Dr. Axel Lehmann und Joachim Peters (Kontaktbeamter für muslimische Institutionen im Kreis Lippe) für mehr Verständnis für hilfesuchende Menschen (von links).

Zwischen kultureller Vielfalt und regionaler Herausforderung durch Zuwanderung: Bei der Europawoche warben Susanne Tietje-Groß (Schulleiterin Hanse-Berufskolleg Europaschule), Semra Stroh (EDI Kreis Lippe), Landrat Dr. Axel Lehmann und Joachim Peters (Kontaktbeamter für muslimische Institutionen im Kreis Lippe) für mehr Verständnis für hilfesuchende Menschen (von links).

Heute Herausforderung und morgen eine Chance

„Flucht…Ankunft…Zukunft?“: Eine Frage, die  derzeit viele beschäftigt, haben jetzt das Europe Direct Informationszentrum des Kreises Lippe (EDI) und Schüler des Hanse-Berufskollegs in Lemgo zum Anlass für eine zweitägige Veranstaltung im Rahmen der Europawoche 2016 genommen. Ziel war es, unter dem plakativen Motto bewusst eine Brücke zu schlagen zwischen der kulturellen Vielfalt, die durch die Zuwanderung in Deutschland entsteht, und den regionalen Herausforderungen durch die Integration der Flüchtlinge vor Ort.

Das Hanse-Berufskolleg befasst sich schon lange mit Europa und trägt zu Recht das Gütesiegel „Europaschule“ in NRW. In sieben Workshops erarbeiteten die Schüler im Handwerksbildungszentrum Lemgo nun mögliche Perspektiven für die kommenden Jahre und Jahrzehnte. So warfen sie einen Blick auf „Neue Chancen in Lippe“ im Jahr 2020, auf den „Islam in Lippe“ im Jahr 2030 und auf „Neue Chancen für Lippe“ im Jahr 2040. Auch Schüler der internationalen Förderklassen nahmen die Workshops wahr und schilderten ihre ganz persönliche Sicht auf das Thema. „Wir wollen das Verständnis gegenüber hilfesuchenden Menschen fördern, diesen mit Respekt und Achtung gegenüber zu treten. Es muss deutlich werden, dass sie bereits jetzt Teil unserer Gesellschaft sind“, waren sich Semra Stroh, Leiterin des edi und Susanne Tietje-Groß, Schulleiterin des Berufskollegs, einig. „Was heute noch eine Herausforderung für Lippe ist, kann morgen schon eine Chance für uns sein“, betonte auch Landrat Dr. Axel Lehmann, der sich am zweiten Veranstaltungstag auf einem Markt der Möglichkeiten gemeinsam mit den Schülern die Ergebnisse der Workshops anschaute und die Gelegenheit auch nutzte, um den Dialog mit den Jugendlichen zu suchen. Lehmann fand außerdem lobende Worte für das Engagement der jungen Erwachsenen: „Es ist toll zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema umgehen und ihre ganz eigenen Ideen entwickeln, wie ein multikulturelles Lippe aussehen kann“.

Bereits am Vortag referierte Thomas Traguth, Politikwissenschaftler an der Universität Köln, zu dem Thema „Flucht…Ankunft…Zukunft?“ und machte deutlich, wie wichtig auch der regionale Umgang mit der Flüchtlingszuwanderung ist. Joachim Peters, Kontaktbeamter für muslimische Institutionen im Kreis Lippe, unterstrich in seinem Vortrag zu „Likest du nur oder denkst du schon? – Wie wir beeinflusst werden“ nachdrücklich, dass eine eigene Meinungsbildung unablässig für einen fairen Umgang mit unseren Mitmenschen ist.

Ihre Meinung machten die Jugendlichen während der Veranstaltung auf jeden Fall deutlich und zogen ein positives Fazit aus ihrer Arbeit. Ihr Bewusstsein für das Thema habe sich geschärft, so die Schüler.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe