Als Jungforscherin auf Island

Das Gruppenfoto zeigt die Jungforscher am zugefrorenen Gletschersee Jökullsarlón bei eisigem Wind (Anna ist die zweite von links).

Das Gruppenfoto zeigt die Jungforscher am zugefrorenen Gletschersee Jökullsarlón bei eisigem Wind (Anna ist die zweite von links).

Anna Schlüpmann vom August-Hermann-Francke-Gymnasium Detmold forschte in Island

Island, die Insel aus Feuer und Eis, eine Insel der Gegensätze. Sie ist die größte Vulkaninsel der Erde und befindet sich knapp südlich des nördlichen Polarkreises. Über 11 % ihrer atemberaubenden Fläche besteht aus Gletschern, so dass die Bevölkerungsdichte lediglich drei Einwohner pro Quadratkilometer beträgt. Die Augustdorferin Anna Schlüpmann, Schülerin des August-Hermann-Francke-Gymnasiums Detmold, hat an einer Forschungsexpedition zu eben dieser Insel teilgenommen. Eine Woche lang hat Anna Schlüpmann hier hautnah erfahren, was es heißt auf dieser besonderen Insel zu forschen.

Möglich gemacht wurde die Expedition durch das Institut für Jugendmanagement aus Heidelberg. Ende letzten Jahres bewarb sich die sechzehnjährige Schülerin aus der elften Klasse des August-Hermann-Francke-Gymnasiums um die Teilnahme an der Islandexpedition, nachdem sie ihr Biologielehrer Dr. Rudolf Ungefug auf mögliche Forschungsexpeditionen des Heidelberger Instituts aufmerksam gemacht hatte. Unter der Leitung von Projektinitiator Gero Schäfer erforschten acht Teilnehmer in täglich wechselnden Kleingruppen eine Woche lang die Vulkaninsel. Selbstständiges Arbeiten stand hierbei im Vordergrund, da nicht nur die Ziele, sondern auch die Methoden, wie diese Zielsetzungen zu erreichen seien, selbst erarbeitet werden mussten. Die Gruppe, deren Mitglieder aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland kamen, entwickelten zu den Themen „Flora & Fauna“, „Mensch – Kultur & Sprache“, „Klima & Vulkanismus“ sowie „Industrie – Verkehr & Wirtschaft“ unterschiedliche Methoden: Befragungen der Einwohner, Messungen des Luftdrucks und der Temperatur sowie Katalogisierung der gefundenen Tiere und Pflanzen. „Die gesammelten Daten haben wir jeden Abend aufbereitet und ausgewertet. Anschließend trafen wir uns im Plenum, um die Ergebnisse des jeweiligen Tages zu präsentieren, was häufig bis tief in die Nacht dauerte“, berichtet Anna. Die Resultate aus allen vier Bereichen wurden in eine umfangreiche Dokumentation eingebunden. „Es war ein sehr anstrengender Weg bis wir die Dokumentation geschrieben hatten, aber ich bin sehr stolz auf unsere geleistete Arbeit“, so Anna. Anna konnte sich so ein besseres Bild des Forscherlebens machen. Sorgfältiges, vorausplanendes Arbeiten sei genauso wichtig wie Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit. Allerdings werde die harte Arbeit durch unvergessliche Erfahrungen und Eindrücke entlohnt. Wieder zuhause, muss Anna jetzt noch über ihre Erfahrungen in der Schule berichten – „dies gehört zu dem Konzept des Instituts und ist eine zusätzliche Herausforderung für mich“.

Das IJM – Institut für Jugendmanagement bietet Kindern und Jugendlichen bis ins Erwachsenenalter schulergänzende Bildungsprogramme für außergewöhnliche Perspektiven. Deren Anliegen ist es, leistungsstärkeren Schülern als Bildungscoach zur Seite zu stehen und den Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre Potentiale zu entwickeln. Die Forschungsexpeditionen bringen die Schüler in spannende Länder und Erdbereiche, um den Forschungsprozess einmal selbst durchleben zu können. Erforscht werden dabei Fauna, Flora, Gewässer, Klima, Menschen-Kultur-Sprache, Infrastruktur & Wirtschaft. Dies bedeutet, von der Zielsetzung über die Versuchs- und Datenerhebungsplanung bis zum vollständigen Dokumentationsabschluss werden alle Teile im Laufe der Expedition durchlebt. Bei der Expeditionsroute auf Island standen auch folgende Orte auf dem Plan: der Wasserfall Skogafoss, der 60m zu Tal stürzt;  Reiten auf einem Island‐Pferd und auch die Besichtigung von Eyjafjallajökull, dem sechstgrößten Gletscher Islands und dem Vulkansystem, welches bekannt wurde durch den Ausbruch 2010, der das gesamte Flugsystem Europas  durcheinanderbrachte.

Bild- und Textquelle: Christlicher Schulverein Lippe e. V.