Damit Integration gelingt

Wollen Familien mit Migrationshintergrund die Tür in die Gesellschaft öffnen: Projektleiterin Margit Monika Hahn und Alexandra Steeger, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Lippe (vorne von links), sowie die künftigen Elternbegleiterinnen und Gruppenleiterinnen Gabriele Köller, Alexandra Nelpe, Carmen Schäffer, Renata Teuteberg, Paula Kavallo, Anja Humke, Natalya Ribrijev, Dagmar Bacher, Kathrin Huwekol, Funda Aksu, Songül Metin und Senep Ay mit ihrem Sohn (hinten von links).

Wollen Familien mit Migrationshintergrund die Tür in die Gesellschaft öffnen: Projektleiterin Margit Monika Hahn und Alexandra Steeger, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Lippe (vorne von links), sowie die künftigen Elternbegleiterinnen und Gruppenleiterinnen Gabriele Köller, Alexandra Nelpe, Carmen Schäffer, Renata Teuteberg, Paula Kavallo, Anja Humke, Natalya Ribrijev, Dagmar Bacher, Kathrin Huwekol, Funda Aksu, Songül Metin und Senep Ay mit ihrem Sohn (hinten von links).

Qualifizierte Gruppenleitungen für „Rucksack-KiTa“ und „Runden Teppich“

Eine erfolgreiche Integration fängt im Kindesalter an: Davon sind die Mitarbeiter des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Lippe (KI) überzeugt. Dazu gehört auch, die Eltern mit ins Boot zu holen und auf ihrem Weg zu beraten und zu begleiten. Für die Projekte „Rucksack-KiTa“ und „Runder Teppich“ hat das KI jetzt rund 20 Teilnehmer geschult. Neben Erziehern aus den teilnehmenden KiTas ließen sich auch angehende Gruppenleiter und Elternbegleiter zertifizieren. „‘Rucksack-KiTa‘ und ‚Runder Teppich‘ sind Angebote, die einander ergänzen. Deshalb ist es wichtig, dass Erzieher, Elternbegleiter und Gruppenleiter eng zusammenarbeiten“, erklärt Margit Monika Hahn, Mitarbeiterin des KI und Koordinatorin für beide Projekte. „Wir haben deshalb besonderen Wert darauf gelegt, dass alle drei Gruppen schon während der Weiterbildung miteinander in Kontakt kommen und sich gegenseitig kennenlernen, um schon vorab den Grundstein für eine konstruktive und fruchtbare Zusammenarbeit zu legen.“

Beide Projekte sind inzwischen Erfolgsmodelle und fest in der lippischen Landschaft verankert: Die „Rucksack-KiTa“ startete im vergangenen Jahr an drei Kindertagesstätten, in diesem Jahr wird das Projekt schon in neun Gruppen angeboten. Anfang kommenden Jahres sollen zwei weitere folgen. Und auch der „Runde Teppich“ schlägt immer größere Wellen: Nach dem Auftakt in Horn-Bad Meinberg im September vergangenen Jahres werden die regelmäßigen Treffen inzwischen auch in Leopoldshöhe, Schieder-Schwalenberg und Lage angeboten.

Der „Runde Teppich“ versteht sich dabei als Selbsthilfegruppe für Mütter, bei der Frauen, egal welcher Herkunft und egal welchen Alters, miteinander ins Gespräch kommen sollen. Wichtiger Baustein des Projekts ist neben dem Dialog auch die Information über Bildungsangebote, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Dabei spielen die Gruppenleiterinnen eine zentrale Rolle, sie sind wichtige Ansprechpartnerinnen für die Teilnehmerinnen und Bindeglied zwischen den Frauen und dem KI: „Ich weiß, wie es ist, wenn man Sprachprobleme hatte und sich nicht traut, den Kontakt zu anderen zu suchen. Deshalb möchte ich anderen helfen, die ähnliche Probleme haben“, erzählt Renata Teuteberg, die vor über zwanzig Jahren aus Polen nach Deutschland kam und sich als Gruppenleiterin für den Runden Teppich ausbilden ließ.

Bei der „Rucksack-KiTa“ stehen Kinder mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt: Eltern und Kindertagesstätten gehen eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ein. Sogenannte Elternbegleiter treten als Vermittler zwischen beiden auf: Sie leiten die Eltern an, wie sie die Muttersprache der Kinder zu Hause richtig fördern können und leiten gleichzeitig in den KiTas Gruppen, in denen sie die Kenntnisse der Kinder sowohl in der Muttersprache als auch in Deutsch als Fremdsprache gezielt weiterentwickeln. „Es ist schön, auch als Mutter immer etwas dazuzulernen, sich mit anderen Eltern auszutauschen und ihnen auf dem Weg in die Gesellschaft zu helfen“, findet Senep Ay, die die als Elternbegleiterin für die Rucksack-KiTa eine Gruppe in Horn begleiten wird. Ziel des Projekts ist es, über die Förderung von Muttersprache und Zweitsprache nicht nur die Integration der Kinder zu fördern, sondern auch den Grundstein für späteren schulischen Erfolg zu legen. Denn es habe sich gezeigt, dass die Förderung der Herkunftssprache auch das Erlernen der deutschen Sprache erleichtere, so Hahn.

Bei der Schulung des KI stand deshalb die Vermittlung von interkultureller Kompetenz und die mehrsprachige Erziehung im Fokus. Deshalb sei es gerade für die angehenden Elternbegleiter und Gruppenleiter von Vorteil, wenn sie mehrere Sprachen sprechen, erklärt Hahn. „Das erleichtert nicht nur die Förderung mehrerer Sprachen bei den Kindern, sondern vor allem auch die Kommunikation mit den Eltern, gerade, wenn sie nur gebrochen deutsch sprechen. Mehrsprachige Gruppenleiter und Elternbegleiter senken so auch die Hemmschwelle für die teilnehmenden Eltern und sind deshalb ein wichtiger Faktor für den Erfolg beider Projekte.“

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe