Überflutungen, Katastrophenalarm!

Einsatz OLEM FGr TW_Simbach (1)

Extreme Unwetter in Niederbayern 

In einigen Teilen Niederbayerns wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Besonders stark hat es in den vergangenen Tagen den Landkreis Rottal-Inn getroffen. Binnen weniger Minuten wurden in Simbach weite Teile der Gemeinde durch Wassermassen überschwemmt und viele Gebäude beschädigt oder gar zerstört. Das normale Leben kam zum erliegen. Auch die Infrastruktur ist massiv beschädigt worden. Die lebensnotwenige Wasserversorgung ist zusammengebrochen. Weite Teile des Trinkwassernetzes können nicht mehr betrieben werden, da die Trinkwasserbrunnen überschwemmt und verschmutzt wurden.

Bereits am Freitag hat der Ortsverband Starnberg eine Trinkwasseraufbereitugsanlage in Simbach aufgebaut, die am frühen Samstagmorgen in Betrieb genommen werden konnte. Dies konnte erst erfolgen, nachdem die ortsansässigen Wasserwerke eine Quelle freigespült hatten, so dass Wasser durch die Filtrationsstraße der Aufbereitungsanlage fließen kann. Da die bis zu 15.000 Liter pro Stunde produzierten Trinkwassers lt. Aussage der Behörden nicht ausreichen, wurde die Trinkwasseraufbereitungsanlage aus Lemgo, die auf der IFAT Messe in München bis Freitagabend ausgestellt wurde, von München direkt nach Simbach transportiert.

Seit Samstagabend sind Helferinnen und Helfer aus Starnberg und ein Helfer aus Lemgo damit beschäftigt gewesen, die zweite Anlage aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Die Anlagen stehen etwas außerhalb der Gemeinde am Simbacher Schwimmbad. Am frühen Sonntagmorgen machten sich zwei weitere Trinkwasserspezialisten des Ortsverbandes Lemgo und ein Trinkwasserlaborant aus dem Ortsverband Ibbenbüren auf den Weg in das knapp 700 km entfernte Simbach um den Betrieb vor Ort zu unterstützen.

Das gereinigte Wasser wird nach der Freigabe durch das Gesundheitsamt in den momentan einzigen funktionsfähigen Hochbehälter gepumpt und von da aus an erste Haushalte wieder verteilt. Bis das gesamte Trinkwassernetz der Gemeinde Simbach wieder in Betrieb genommen werden kann, steht noch nicht fest.

Text: Jennifer Reineke; Fotos: THW Ortsverband Lemgo