Die Bezirksregierung Detmold wird 200 Jahre alt

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl hat NRW-Innenminister Ralf Jäger (links) und den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Andreas Voßkuhle, zum Festakt „200 Jahre Bezirksregierung Detmold“ im Landestheater Detmold begrüßt

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl hat NRW-Innenminister Ralf Jäger (links) und den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Andreas Voßkuhle, zum Festakt „200 Jahre Bezirksregierung Detmold“ im Landestheater Detmold begrüßt

Detmold. Die Bezirksregierung Detmold feiert in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Mit einem Festakt am 24. Juni für Mitarbeiter und geladene Gäste beging die Behörde das Jubiläum im Landestheater Detmold. Rund 550 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Wirtschaft, Kultur und Mitarbeiter der Behörde waren gekommen.

Die Festrede mit dem Titel „Die Region von unten denken!“ hielt der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Andreas Voßkuhle. Er betonte: „Die möglichst bürgernah getroffene Entscheidung ist nicht nur ein Gebot demokratischer Partizipation, es ist auch – das wird manchmal vergessen – ein Gebot der Effizienz. Eine komplexe, moderne Industriegesellschaft bedarf dezentraler politischer Handlungsebenen, um diese problemlösungsfähig zu erhalten. Wir sind Lipper, Ost-Westfalen, Deutsche und Europäer!“

Innenminister Ralf Jäger war ebenfalls nach Detmold gekommen und überbrachte Glückwünsche der Landesregierung. „Die 200 Jahre sieht man ihr gar nicht an! Ich sehe ein modernes und bürgernahes Dienstleistungsunternehmen, das bestens für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gerüstet ist. Von der obrigkeitlichen preußischen Verwaltungsbehörde hat sich die Bezirksregierung Detmold zur Mittlerin zwischen Landesregierung und Kommunen entwickelt. Eine Aufgabe, die heute wichtiger denn je ist. Deshalb ist es richtig, die fünf Bezirksregierungen als starke Bündelungsbehörden zu erhalten“, so Innenminister Ralf Jäger.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn Professor Voßkuhle als gebürtigen Detmolder gewinnen konnten, die Festrede zu halten. Seine Denkanstöße werden wir aufgreifen und in unsere Arbeit integrieren. Dass Herr Innenminister Jäger zu uns nach Detmold gekommen ist, zeigt, wie wichtig und unverzichtbar die Bezirksregierungen in NRW sind und dass die Landesregierung unsere Arbeit wertschätzt“, so Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl.

Orchester und Ensemble des Landestheaters Detmold unter der Moderation des Intendanten Kay Metzger warfen einen musikalischen und szenischen, auch augenzwinkernden Blick auf das Behördenbild zwischen gestern und heute.

Zum Hintergrund / Zur Geschichte:

Das Geburtsjahr der Bezirksregierung in Ostwestfalen ist das Jahr 1816. Auf dem Wiener Kongress wurde Preußen, das Ostwestfalen seit 1609 – mit Ausnahme des selbstständigen Kleinstaates Lippe – stückweise in Besitz genommen hatte, in zehn Provinzen und 25 Regierungsbezirke gegliedert, darunter die Provinz Westfalen mit den drei Regierungsbezirken Münster, Arnsberg und der „Regierung im Weserlande zu Minden“.

Am 1. August 1816 nahm als erster Regierungspräsident Karl Freiherr von der Horst mit 79 Beamten im Mindener Domhof seinen Dienst als Verwaltungschef des neuen Regierungsbezirks Minden auf. Seither haben 24 Regierungspräsidenten und zwei Regierungspräsidentinnen in der wechselvollen Geschichte Ostwestfalen-Lippes dem Regierungsbezirk und seiner Bezirksregierung vorgestanden.

Nachdem am 21. Januar 1947 das bis dahin selbstständige Land Lippe Teil des Landes Nordrhein-Westfalen geworden war, wurde am 1. April 1947 der Regierungsbezirk Detmold gebildet.

Bild- und Textquelle: Bezirksregierung Detmold