Die Bewohner stehen im Vordergrund

Feierten die Eröffnung der neuen Kreissenioreneinrichtung am Klinikum Lemgo: v.l. Andreas Breithaupt, Dipl.-Ing. Architekt, Peter Schwarze, Landrat Dr. Axel Lehmann, Silvia Hoffmann und Dorothea Ruhe

Feierten die Eröffnung der neuen Kreissenioreneinrichtung am Klinikum Lemgo: v.l. Andreas Breithaupt, Dipl.-Ing. Architekt, Peter Schwarze, Landrat Dr. Axel Lehmann, Silvia Hoffmann und Dorothea Ruhe

Kreissenioreneinrichtung Rintelner Straße öffnet ihre Türen zum Festakt

Lippe/Lemgo. Selbstständig bleiben, auch mal unter andere Menschen kommen und die eigenen Dinge selbst erledigen können: Wer will das nicht? Je älter man aber wird, desto häufiger erlegt einem der Alltag und der eigene Körper Einschränkungen auf. Die neue Kreissenioreneinrichtung (KSE) des Kreises Lippe in der Rintelner Straße in Lemgo hat sich zum Ziel gesetzt, die Selbstständigkeit ihrer älteren oder pflegebedürftigen Bewohner so weit wie möglich zu erhalten oder wiederherzustellen. Schon im Februar hat sie ihren regulären Betrieb aufgenommen, jetzt hat das Haus zu einem Festakt zur offiziellen Eröffnung seine Türen geöffnet. „Mit dem Neubau in der Rintelner Straße haben wir eine Einrichtung geschaffen, die ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet ist, und wir erleben, dass viele von ihnen sich hier so wohl fühlen, dass sie die alte Einrichtung in der Echternstraße nicht vermissen“, freute sich Landrat Dr. Axel Lehmann bei der Eröffnung.

Der Bau der neuen KSE begann im Februar 2014, da die ursprüngliche Einrichtung in der Echternstraße nicht mehr den aktuellen Standards, unter anderem in Hinsicht auf Brandschutzvorgaben, entsprach. Eine Sanierung während des laufenden Betriebs wäre nicht möglich gewesen, weshalb man sich für den Neubau in der Rintelner Straße entschieden hat.

Mit der Umsetzung im Passivhaus-Standard sind langfristig enorme Einsparungen im Hinblick auf Energieverbrauch und Heizkosten verbunden, außerdem konnten hier moderne Standards einer Pflegeeinrichtung umgesetzt werden, die den Bedürfnissen älterer und dementer Menschen gerecht wird. Dazu gehört nicht nur der barrierefreie Zugang zu allen Bereichen der KSE, sondern auch die Unterbringung verschiedener Dienstleister unter einem Dach. „Ein enormer Pluspunkt ist vor allem auch die Nähe zum Klinikum sowie der kurze Weg zur Apotheke: Die Bewohner erleben hier also eine medizinische Versorgung, die für sie gut erreichbar ist und ihnen somit ein Stück Eigenständigkeit zurückgibt“, erklärt Peter Schwarze, Geschäftsführer der Kreissenioreneinrichtungen Lippe GmbH. „Damit unsere Bewohner auch weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, organisieren wir viele Aktionen für sie, unter anderem das begleitete Shoppen einmal im Monat“, fügt Dorothea Ruhe, Prokuristin der Kreissenioreneinrichtungen des Kreises Lippe, hinzu. „Die Angebote werden sehr gut angenommen und wirken sich merklich positiv auf die Lebensqualität der Bewohner aus“, so Ruhe weiter.

Die insgesamt 72 Senioren sowie 12 auch jüngere, intensiv pflegebedürftige Menschen sind auf rund 4.200 Quadratmeter Fläche untergebracht. Neben dem übersichtlichen Grundriss mit klaren Strukturen erleichtern auch die bedarfsgerechten Farb- und Beleuchtungselemente die Orientierung in dem Pflegeheim. Die Bewohner sind in Wohngruppen zu je 18 Personen zusammengefasst, Mittelpunkt jeder Wohngruppe ist eine großzügige Wohnküche mit Koch-, Ess- und Aufenthaltsbereich.

Im Außenbereich sorgen der „Sinnesgarten“ sowie weitere geschützte Bereiche dafür, dass die Bewohner hier nicht nur einen grünen Rückzugsort vorfinden, in dem sie neue Energie sammeln können: Auch wird der Außenbereich für gemeinsame Aktivitäten und unterschiedliche Angebote für jeden Einzelnen genutzt.

Sorgen hat es im Vorfeld in Hinblick auf den Umzug der Bewohner gegeben: Für viele ältere Menschen bedeutet die Veränderung, die mit einem Umzug einhergeht, vor allem eine Belastung, die sie vermeiden möchten. „Unser Ziel war es deshalb, den Umzug in die neue Einrichtung so behutsam wie möglich durchzuführen, damit die Bewohner sich in aller Ruhe eingewöhnen können“, erinnert sich Silvia Hoffmann, Einrichtungsleitung der Lemgoer KSE. „Und der Aufwand hat sich gelohnt, wir erleben jetzt, wie zufrieden die Bewohner hier sind.“

Die Baukosten für die neue Anlage waren ursprünglich mit etwa 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Nach der Insolvenz der Müller Bau GmbH, die als Generalunternehmerin in diesem Bauprojekt tätig war, mussten alle Gewerke neu ausgeschrieben und vergeben werden. Das führte zu zeitlichen Verzögerungen und auch zu einer  Kostensteigerung, die zu Beginn des Baus nicht abzusehen waren. Somit belaufen sich die Kosten für die neue KSE auf insgesamt rund 9,5 Millionen Euro.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe