Mithilfe erwünscht: Markierte Rotmilane melden    

Halten junge Rotmilanküken nach der Beringung (von links): Astrid Potiek , Anna-Katharina Müller (beide Universität Bielefeld) und Tobias Wienert (Kreis Lippe).

Halten junge Rotmilanküken nach der Beringung (von links): Astrid Potiek , Anna-Katharina Müller (beide Universität Bielefeld) und Tobias Wienert (Kreis Lippe).

Der Rotmilan ist ein beeindruckender Greifvogel. Auch in Lippe kommt dieser elegante Flieger vor. Seit 2009 erforscht eine Arbeitsgruppe Rotmilan beim Kreis Lippe und Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe das Leben dieses seltenen Vogels. Drei Mitglieder dieser Arbeitsgruppe –  Bernd Mühlenmeier, Heiko Seyer und Tobias Wienert –  haben jetzt Anfang August erste größere Gruppen von Rotmilanen in Dörentrup und Blomberg entdeckt.

Unter ihnen befinden sich auch einige mit Flügelmarken, also Namensschilder, die von der Arbeitsgruppe und Wissenschaftlern der Universität Bielefeld angebracht wurden. „Im Juli haben wir fast 50 Jungmilane beringt und markiert.“, berichtet der Ornithologe Seyer, der wie Wienert mit dabei war. Der 24-jährige Student aus Bad Salzuflen absolviert zurzeit ein Praktikum bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Lippe. „Mit jeder neuen Beobachtung eines markierten Rotmilans erfahren wir mehr über das einzelne Individuum und bekommen so Informationen über sein Revier, seine Zugwege und das  Überwinterungsgebiet“, so Wienert.

Jede Sichtung wird von den lippischen Rotmilanexperten registriert. Einer dieser Vögel, dessen Lebenslauf inzwischen gut bekannt ist, ist der Rotmilan mit dem Flügelmarkencode VL. Er kam 2012 bei Heiden zur Welt und hat inzwischen sein Revier bei Mossenberg in Blomberg. „Wir freuen uns, wenn wir möglichst viele Sichtungen von markierten Tieren erhalten – jeder kann uns dabei helfen“, so Mühlenmeier von der Unteren Landschaftsbehörde. Wer also ein markiertes Exemplar entdeckt, sollte die Flügelmarken ablesen. Diese sind auch aus größerer Entfernung gut mit einem Fernglas ablesbar. Dazu sollte der Beobachtungsort und das Datum notiert werden. Meldungen bitte an heiko.seyer@arcor.de oder j.westphal@kreis-lippe.de.

In den nächsten Wochen gibt es wieder zahlreiche Gelegenheiten Rotmilane zu beobachten. Bevor sie Anfang Oktober in das Winterquartier ziehen, sammeln sie sich morgens oder am späten Nachmittag häufig auf Strommasten oder Bäumen. Oft sind Rotmilane auch sehr gut auf frischgepflügten Ackerflächen zu beobachten. Hier suchen sie nach Nahrung, meistens sind es Mäuse, Insekten oder Regenwürmer.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe