200 Wiederbelebungen – jeden Tag!

Reanimieren ist nicht schwer – wenn man es übt. Jens Hollmann zeigt bei den Johannitern, wie es geht.

Reanimieren ist nicht schwer – wenn man es übt. Jens Hollmann zeigt bei den Johannitern, wie es geht.

Woche der Wiederbelebung vom 19. bis 25. September: Johanniter informieren über Reanimation

Barntrup – Höxter – Lemgo – Leopoldshöhe – Oerlinghausen – Schiedersee – Steinheim n Jeden Tag müssen in Deutschland über 200 Menschen wiederbelebt werden. Das sind 73.000 lebensbedrohende Momente im Jahr. Natürlich passieren diese Momente nicht nur im Krankenhaus oder beim Arzt. Vielmehr kann jeder Mensch in die Situation kommen, dass von seinem schnellen Handeln das Leben eines anderen Menschen abhängt. Darauf macht die jährliche „Woche der Wiederbelebung“ unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit aufmerksam. Zu diesem Anlass informieren die Johanniter in verschiedenen Städten in Lippe und Höxter über die richtige Technik zur Reanimation.

„Das Erschreckende ist: Viel mehr Menschen könnten in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand überleben, wenn Passanten und Zeugen helfen würden“, sagt Jens Hollmann, Erste-Hilfe-Ausbilder beim Regionalverband Lippe-Höxter der Johanniter-Unfall-Hilfe. In nur 22 Prozent der Fälle, in dem ein Mensch in der Öffentlichkeit einen Herzstillstand erleidet oder keine Luft mehr bekommt, leisten Laien spontan Reanimation*. „Bei unseren Nachbarn in den Niederlanden sind es hingegen 70 Prozent!“, betont Hollmann. Und auch in anderen europäischen Ländern wie der Tschechien oder Norwegen sind es weit über 50 Prozent.

Weshalb sind die Deutschen so zögerlich? „Ich glaube, viele haben Angst, etwas falsch zu machen. Also machen sie lieber gar nichts“, so die Einschätzung des Erste-Hilfe-Experten der Johanniter. Abhilfe schaffen könne da nur mehr Information und „üben, üben, üben“, so Hollmann. Gelegenheit zum Üben gibt es bei den Informationsständen der Johanniter zur Woche der Wiederbelebung. An Reanimationspuppen kann jeder ausprobieren, ob er die lebensrettende Technik beherrscht. Außerdem können sogenannte AEDs (Automatisierte Externe Defibrillatoren) getestet werden. Diese kleinen Geräte, die an vielen öffentlichen Einrichtungen und Plätzen aushängen, bringen per Stromschlag das Herz wieder dazu, gleichmäßig zu schlagen. „Mit einem AED ist Wiederbelebung kinderleicht. Aber auch hier hilft es im Ernstfall, dieses Gerät vorher schon einmal ausprobiert zu haben“, ermuntert Hollmann.

Die „Woche der Wiederbelebung“ ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. und des Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V.

*Quelle: Deutsches Reanimationsregister 2016 der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)

In der Woche der Wiederbelebung informieren die Johanniter rund um die Reanimation:

·         Barntrup auf dem Wochenmarkt am 22. September, 8:00 – 13:00 Uhr

·         Höxter auf dem Wochenmarkt am 21. September, 8:00 – 14:00 Uhr

·         Lemgo auf dem Wochenmarkt am 21. September, 8:00 – 13:00 Uhr

·         Leopoldshöhe auf dem Wochenmarkt am 23. September, 8:30 – 11:30 Uhr

·         Oerlinghausen auf dem Wochenmarkt, 21. September, 8:00 – 13:00 Uhr

·         Schiedersee, Kronenbruch am 20. September, 8:30 – 11:30 Uhr

·         Steinheim auf dem Wochenmarkt am 22. September, 15:00 – 18:00 Uhr

Kurse zur Herz-Lungen-Wiederbelebung

Wer lernen möchte, richtig zu reanimieren, ohne dafür einen ganztägigen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen, der kann bei den Johannitern in Lippe und Höxter ein drei-stündiges Training zur Herz-Lungen-Wiederbelebung buchen. Das Training kostet 20 Euro pro Person. Termine und Buchungsmöglichkeit unter: www.johanniter.de/az-lippe-hoexter

Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.