Der „Müllsheriff“ kommt – Qualität des Biomülls muss besser werden

Gehören nicht in den Kompost: Plastik-und Glasteile in der Biotonne.

Gehören nicht in den Kompost: Plastik-und Glasteile in der Biotonne.

Die Gesellschaft für Abfallentsorgung Lippe mbH (GAL) wird in den nächsten Monaten erneut Kontrollen der Biomülltonnen des Kreises Lippe vornehmen. Die Mülltonnen werden mit Hilfe des „Müllsheriffs“ auf Fehlwürfe untersucht. Der Müllsheriff ist ein technisches Detektionsgerät am Müllfahrzeug. Hintergrund dieser erneuten Aktion ist eine Zunahme der Störstoffe im Bioabfall, die im Kompostwerk Lemgo festgestellt werden musste. „Die Sortierqualität muss wieder den Stand erreichen, den wir vor einigen Jahren hatten, “ so Berthold Lockstedt und Ulrich Schlotthauer, Geschäftsführer der GAL, die um Verständnis für die geplanten Aktionen bitten.

Störstoffe wie Plastiktüten, Tetrapacks, Dosen und Glasflaschen verschlechtern nicht nur die Qualität des Lippe-Kompostes, sondern führen in der Verarbeitung zu einem hohem Wartungs- und Reinigungsaufwand. Selbst ein Vorschlaghammer und eine Hantel sind schon aus dem Inneren einer Zerkleinerungseinrichtung geholt worden. Textilien und Plastiktüten wickeln sich um drehende Teile und zerbrochenes Glas erschwert die Reinigung des Kompostes. Die Entsorgung der ausgesiebten Störstoffe führt außerdem zu zusätzlichen Kosten, die sich in den Müllgebühren niederschlagen.

Kontrollen in den zurückliegenden Jahren haben gezeigt, dass die große Mehrzahl der lippischen Haushalte richtig sortiert. „Es kann nicht geduldet werden, dass das gute Sortierergebnis vieler lippischer Bürger durch ein paar wenige zunichte gemacht wird,“ so die Geschäftsführung weiter.

Mülltonnen mit Fehlsortierungen wie z.B. Plastik, Metall, Windeln, Asche, Textilien oder Stoffresten werden mit einer roten Karte versehen und bleiben ungeleert stehen. Der Inhalt kann entweder

–           nachsortiert werden, damit er bei der nächsten Abfuhr mitgenommen wird,

–           in einen kostenpflichtigen Beistellsack umgefüllt und neben der Restmülltonne bereitgestellt werden oder

–           als kostenpflichtige Anlieferung über die Recyclinghöfe im Kompostwerk Lemgo oder auf der Deponie Hellsiek entsorgt werden.

Keine kompostierbaren Plastiktüten

Im Handel werden von unterschiedlichen Herstellern „kompostierbare“ Plastiktüten angeboten, die laut Aufdruck für die Biotonne zugelassen sind. Diese Tüten sind zwar biologisch abbaubar, es dauert jedoch einige Wochen bis sie ihre zäh-elastische Kunststoffeigenschaft verlieren. Genau wie jede Plastiktüte auch, stören sie den Aufbereitungsprozess im Kompostwerk, bleiben an Fördereinrichtungen hängen und verstopfen Rohrleitungen. Aus diesen Gründen sind die Tüten für die Biotonne nicht zugelassen.

Alternative Papier

Als Alternative zum Verpacken der Bioabfälle bietet sich Papier an, das als Lage Zeitungspapier oder als Papiertüte (z.B. Marktkauftüte) Feuchtigkeit aufnimmt und somit zur Verbesserung und Trocknung des Bioabfalls beiträgt. Die Papieranteile sind bei der Anlieferung durch das Fahrzeug im Kompostwerk bereits so stark aufgeweicht und zersetzt, dass sie problemlos kompostiert werden können.

Weitere Informationen zur Abfalltrennung und eine Sortieranleitung finden Sie unter www.abg-lippe.de oder www.kreis-lippe.de. Für weitere Fragen und Auskünfte steht die Abfallberatung der Abfallbeseitigungs-GmbH Lippe zur Verfügung. Sie ist zu erreichen unter der Telefonnummer 05261/948720.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe