Sozialarbeit an Schulen wichtiges Thema für Eltern

C. Beermann, J. Franks und J. Schmutte (v.L.) stellen sich den Fragen der Eltern.

C. Beermann, J. Franks und J. Schmutte (v.L.) stellen sich den Fragen der Eltern.

Veranstaltung des Schulelternrates zum Thema Sozialarbeit an Grundschulen stieß auf reges Interesse.

Auf der Informationsveranstaltung des Schulelternrates gab es Informationen aus erster Hand von den Schulleitungen der Südschule und der Schule am Schloss. Frau Beermann und Herr Franks lobten das Engagement des Schulträgers, der freiwillig Angebote wie beispielsweise die ICH-Stärkung unterstützt und bereits eine halbe Sozialarbeiterstelle für die Lemgoer Grundschulen bereitgestellt hat. Sie zeigten aber auch auf, dass dies bei weitem nicht ausreicht um angemessen und zeitnah auf Krisen wie beispielsweise Tätigkeiten, Fernbleiben vom Unterricht oder chronisch destruktives Verhalten der Kinder zu reagieren. Sowohl Schüler mit sprachlichen Problemen, kulturellen und sozialen Anpassungsschwierigkeiten oder traumatischen Erlebnissen stellen besondere Herausforderungen für die Schulen dar. Aber auch das geänderte Medienverhalten führt bei einigen Kindern zu Auffälligkeiten. Hier sind natürlich auch die Eltern gefragt, den Kindern die Risiken einer exzessiven Nutzung von Smartphones, Computer und Fernsehen zu erklären. Die Erfahrung zeigt, dass eine Kontrolle des Medienkonsums sowohl zeitlich als auch inhaltlich kaum möglich ist, sofern die Kinder freien Zugang zu den Medien haben.

In der Diskussion wurde herausgearbeitet, dass es erforderlich ist, zeitnah auf das auffällige Verhalten der Kinder zu reagieren, um Verhaltensänderungen herbeizuführen. Das kann aber nicht gelingen, wenn die Schulsozialarbeit nur an einem Tag in der Woche stattfindet. Um tiefgreifende Problembereiche und präventive Arbeit leisten zu können, fehlen die Ressourcen. Um eine Ursachenanalyse durchzuführen und Verhaltensänderungen zu bewirken, muss bei auffälligen Kindern regelmäßig das soziale Umfeld analysiert und eingebunden werden. Dies ist von Lehrkräften nicht zu leisten und oft auch kontraproduktiv, da dadurch oft der Druck aus dem privaten Umfeld auf den Schüler erhöht und das Vertrauensverhältnis zum Lehrer weiter belastet wird. SozialarbeiterInnen werden eher als neutral wahrgenommen und verfügen über methodische Ansätze, die nachhaltig helfen können.

Aus den Reihen der Elternvertretung der Grundschulen kam der Vorschlag, einen Antrag zur Erhöhung der Ressourcen an den Schulträger zu formulieren. Die Eltern votierten für das Vorgehen. Drei Vollzeitstellen sind aus Elternsicht erforderlich, um den Aufgaben gerecht zu werden. Denn fallspezifische und präventive Sozialarbeit im Grundschulalter vermeidet nachgelagerte, größer werdende Probleme in der weiteren Schullaufbahn und im Leben der Kinder. Nur so kann die gute Qualität an den Grundschulen in Trägerschaft der Stadt erhalten werden, da diese sich im Gegensatz zu den privaten Schulen ihre Schüler nicht aussuchen können.

Bild- und Textquelle: Schulelternrat der Alten Hansestadt Lemgo