TBV – Heimniederlage gegen Flensburg

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Lemgo. Am 7. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga musste sich der TBV Lemgo dem Spitzenteam der SG Flensburg-Handewitt mit 29:33 geschlagen geben. Bester Lemgoer Werfer war Tim Suton mit acht Treffern.

Die erste Sieben im Angriff bildeten Patrick Zieker, Tim Suton, Andrej Kogut, Rolf Hermann, Tim Hornke, Anton Månsson und Piotr Wyszomirski. Den Gästen aus Flensburg gehörten die beiden ersten Treffer des Nachmittags, die Glandorf und Svan verwandelten, während SG-Schlussmann Andersson seinen Kasten sauber hielt. Für den TBV brach Tim Hornke das Eis, der per Siebenmeter zum 3:1 traf. Eine frühe Zeitstrafe fing sich Ionut Ramba, der zuvor schon gelb gesehen hatte. In Unterzahl agierte der TBV Lemgo wieder mit dem zusätzlichen Feldspieler. Durch gutes Rückzugsverhalten konnte ein Gegentreffer ins leere Tor aber zunächst verhindert werden. Auch nach Ablaufen von Rambas Strafe wechselte Kehrmann den siebten Feldspieler ein und der TBV versuchte es fortan mit zwei Kreisläufern. Hermann und Månsson markierten den zweiten und dritten Treffer für die Lemgoer, bevor Wyszomirski hinten Anders Eggert einen Siebenmeter abknöpfte. Nach 13 Minuten blieb der TBV mit 5:7 in Schlagdistanz. Für Ionut Ramba kam es ganz dicke, als er seine nächste Zeitstrafe kassierte und Flensburg auf 6:11 davonziehen konnten. Um die rote Karte zu verhindern, kam für den Rumänen Jonathan Stenbäcken in der Abwehr zum Zug. Doch die Nordlichter trafen vorne wie sie wollten, sodass Zieker als Gegenmaßnahme kurzzeitig auf Vorgezogen deckte. Für Wyszomirski stellte sich nach 20 Minuten Jonas Maier zwischen die Pfosten, der sich mit einigen Paraden verdient machte. Auf 7:15 konnte Flensburg zwischenzeitlichen erhöhen, doch der TBV gab sich nicht auf. Vier Tore in Folge, eine Zeitstrafe für die Gäste und eine weitere Parade von Maier brachten Lemgo wieder auf 11:15 heran. Kurz vor der Halbzeit holte sich auch Trainer Kehrmann eine gelbe Karte aufgrund einiger Schiedsrichterpfiffe ab, mit denen weder er noch das Publikum in der Lipperlandhalle einverstanden waren. In die Halbzeit ging es schließlich mit 12:19.

Zu Beginn der zweiten Hälfte holte der TBV gleich einen Siebenmeter raus, Hornke scheiterte aber an Flensburgs Keeper Kevin Moeller, der zum Strafwurf reinkam. In der Halbzeitpause hatte Florian Kehrmann Dominik Ebner nachnomminiert, der fortan den an diesem Nachmittag glücklosen Hornke vertrat. Frisch und mit mehr Selbstvertrauen kam Suton aus der Kabine, der die ersten beiden TBV-Treffer in Durchgang zwei erzielte. Lemgo arbeitete sich auf 15:19 heran und wirkte insgesamt aggressiver und auch Maier knüpfte im Kasten an seine gute Leistung an. Gästetrainer Ljubomir Vranjes zückte schon in Minute 36 seine zweite grüne Karte. Durch einen Doppelschlag von Azat Valiullin schaffte es der TBV sogar auf drei zu verkürzen, 17:20 hieß es nach 40 Minuten. Die Lipperlandhalle verwandelten die 4.059 Zuschauer derweil in einen echten Hexenkessel und als Hermann zum 18:20 traf witterte der TBV Lemgo Morgenluft. Auch die SG Flensburg-Handewitt merkte das und zog wieder an. Eine Viertelstunde vor Schluss lagen die Gäste wieder 19:24 vorne und Kehrmann musste die Auszeit nehmen. Erst Ebner, dann Suton: Lemgo kassierte zwei Strafen und musste in der entscheidenden Phase in doppelter Unterzahl spielen. Diese Situation überstand man allerdings relativ schadlos mit nur einem Gegentreffer. Trotzdem spielte Flensburg seine Souveränität aus, eilte den Lippern zehn Minuten vor Ende wieder 21:27 davon. Auch wenn die Sensation wieder in weite Ferne rückte, kämpfte Kehrmanns Truppe weiter. Hermann netzte zweimal zum 24:29. Die SG Flensburg-Handewitt sollte auch an diesem Nachmittag in der DKB Handball-Bundesliga ungeschlagen bleiben, aber der TBV und insbesondere Tim Suton zeigte in den letzten Minuten eine tolle Vorstellung. Am Ende unterlag Lemgo dem jetzigen Tabellenführer aus Flensburg achtbar 29:33.

Ljubomir Vranjes: Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Sehr zufrieden bin ich mit der ersten Halbzeit. Am Anfang haben wir unsere Abwehr gut getroffen, Lemgo musste 7-6 spielen. Insgesamt haben wir aber alles gut im Griff gehabt. In der zweiten Halbzeit waren wir die ersten Minuten nicht wach und ich musste die Auszeit nehmen, um die Mannschaft aufzuwecken. Diese Periode haben wir mit 6:1 verloren. Es war nicht einfach und die Halle war da. Mit den ersten zehn Minuten kann ich nicht zufrieden sein. Aber zwei Punkte sind zwei Punkte, egal wo. Die Einstellung meiner Mannschaft ist momentan überragend.

Florian Kehrmann: Glückwunsch an Flensburg zum verdienten Sieg. Die ersten elf Minuten haben wir gar nicht ins Spiel gefunden. Wir haben uns schwer getan gegen die wahrscheinlich beste 6-0-Abwehr der Liga. Wir haben es nicht geschafft, unsere Abwehr konsequent zu stellen. Viel Hilfe gab es durch siebten Feldspieler, da hatten wir gute Phasen. Leider ist das 7-6 schnell verpufft und wir haben schlechte Entscheidungen getroffen. Der Knackpunkt war trotzdem die Abwehrarbeit. In der Halbzeit galt es, die Abwehr neu einzustellen, habe Valiullin im Innenblock und auch vorbelasteten Ramba gebracht. Die Mannschaft hat dann den Respekt im 6-6 abgelegt und plötzlich hat es funktioniert. Flensburg hat aber einfach die Klasse, immer neue frische Spieler bringen zu können. Sehr positiv fand ich heute die Einstellung der Mannschaft nach dem 20:27. Mit Kampfgeist und tollem Einsatz sind wir wieder auf 29:31 rankommen. Wir müssen von Anfang an mit Überzeugung reingehen, das fehlt uns noch. Sehr positiv war auch, dass die Die Halle da war und hat uns getragen. Das wünsche ich mir auch für das nächste Heimspiel gegen Melsungen.

Bild- und Textquelle: TBV Lemgo