Paten gesucht: Kreis startet neues Projekt „Kindern zur Seite“

Birgit Piltmann und Miriam Schäfer betreuen das Projekt „Kindern zur Seite“.

Birgit Piltmann und Miriam Schäfer betreuen das Projekt „Kindern zur Seite“.

Über die eigene psychische Erkrankung oder Belastung zu sprechen, gilt für viele Menschen auch in der heutigen Zeit oftmals als Tabubruch – besonders, wenn die Betroffenen Eltern sind, die minderjährige Kinder zu versorgen haben. Die Erkrankung der Eltern bedeutet für die Kinder immer wieder auch Einschränkungen und besondere Anforderungen. Dadurch fehlt ihnen manchmal selbst Zeit und Raum, um ihre kindlichen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Mit dem Projekt „Kindern zur Seite“, möchte der Kreis Lippe deshalb jetzt dazu beitragen, dass genau diese Bedürfnisse von Kindern psychisch kranker und belasteter Eltern in Lippe in den Fokus gerückt werden.

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird von der Landesinitiative „Starke Seelen“ gefördert. „Wir suchen Paten, die ihre Freizeit mit den Kindern teilen möchten und Freude an Aktivitäten mit Kindern haben. Das kann Fußballspielen, Kuchen backen, gemeinsame Gartenarbeit oder auch mal ein Kinobesuch sein – je nach Interesse des Kindes und der Paten. Dabei übernehmen Paten keine elterlichen Pflichten, sie ermöglichen den Kindern psychisch kranker Eltern bei den gemeinsamen Treffen einfach eine schöne, gut gestaltete Zeit, in der die Kinder einfach nur Kind sein dürfen“, erklärt Birgit Piltman, Projektleiterin von „Kindern zur Seite“. „Schwerpunkt unserer Arbeit sind in der ersten Projektphase zunächst die Regionen Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Lügde, Schieder-Schwalenberg. So wollen wir versuchen auch die Wege für die Paten zu ihren Patenkindern und zu den regelmäßigen Austauschtreffen überschaubar zu halten“, fügt Projektkoordinatorin Miriam Schäfer an.

Im ersten Schritt sollen jetzt Paten gewonnen werden, die bereit sind, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Die Interessierten sollten offen aber gefestigt, kulturell interessiert und bereit sein, ihre Freizeit mit fremden Kindern zu teilen. In Vorgesprächen werden mit interessierten Paten im ersten Schritt die Rahmenbedingungen und natürlich auch die Eignung für diese Aufgabe abgeklärt. „Danach werden die Paten in kleinen Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet, um mit den besonderen Herausforderungen umzugehen. Sie werden kontinuierlich begleitet und haben für alle Belange eine Ansprechpartnerin, damit das Ehrenamt auch für sie erfüllend ist und nicht selber zur Belastung wird“, erklärt Miriam Schäfer.

Kinder, die für eine lokale Patenschaft in Frage kommen, werden zum Beispiel von Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialen Dienstes, des Sozialpsychiatrischen Dienstes oder auch direkt von den Eltern vorgeschlagen. Gemeinsam mit den Eltern wird dann beraten, ob eine Patenschaft sinnvoll und gewünscht ist. „Die Patenschaft kann für alle Beteiligten ein Gewinn sein. Die Kinder erfahren eine tolle Freizeitgestaltung, bei der sie im Mittelpunkt stehen, die Paten können einem Kind Lebenserfahrungen, Wissen und Aufmerksamkeit schenken. Die Eltern werden entlastet, weil sie Zeit für sich gewinnen, während ihre Kinder verlässlich umsorgt sind“, fasst Birgit Piltman zusammen.

Um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen, laden die Projektinitiatoren am Mittwoch, 19. Oktober, um 18.30 Uhr zu einem Infoabend ins Dienstleistungszentrum Blomberg, Bahnhofstraße 35-37, ein.

Für Fragen rund ums Projekt „Kindern zur Seite“ steht Miriam Schäfer unter Tel.: 05231-622039 oder M.Schaefer2@kreis-lippe.de gerne zur Verfügung.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe