Geflüchtete kochen für Detmolderinnen und Detmolder

Auf dem Foto sehen Sie von links: Reza Najafi, Bürgermeister Rainer Heller, Geschäftsführer Frank Möllers, Esther Sarpong, Reza Najafe

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Reza Najafi, Bürgermeister Rainer Heller, Geschäftsführer Frank Möllers, Esther Sarpong, Reza Najafe

Bürgermeister Rainer Heller stand mit am Herd

Detmold. Wer am vergangenen Mittwochabend zum Essen ins Café und Restaurant „jederman“ im Spieker ging, sah sich einer etwas anderen Speisekarte gegenüber: drei Vorspeisen, sechs Hauptspeisen, drei Desserts, zum Teil mit fremdartig anmutenden Namen und sechs unterschiedlichen Flaggen daneben. Die sogenannte „Internationale Speisekarte“ hat Küchenchef Marco Dietel gemeinsam mit Geflüchteten aus Afghanistan, Georgien, Ghana, Iran und Syrien erarbeitet. Entstanden ist eine bunte Karte mit Gerichten aus den fünf Ländern sowie eine Auswahl aus dem typischen „jederman“-Angebot. Am Mittwoch hieß es im „jederman“ dann: Geflüchtete kochen Gerichte aus ihrer Heimat für die Detmolder Bürgerinnen und Bürger.

„Seit wir mit der Aktion am Samstag an die Öffentlichkeit gegangen sind, stand das Telefon nicht mehr still“, erzählt Betriebsleiter Axel Steinhage, „Nach nur drei Tagen waren wir ausgebucht.“ Drei Angestellte des „jederman“ sowie zwei Geflüchtete standen ab zehn Uhr am Mittwochmorgen in der Küche, um den rund 55 Gästen einen schönen, erlebnisreichen und geschmackvollen Abend zu bieten.

Entstanden ist die Idee durch die Mittagsmenüs, die das „jederman“ an Geflüchtete ausgibt. „Da dachten wir: Das kann man auch umkehren“, so Frank Möllers, Geschäftsführer und Initiator der Aktion. Ziel war es, Gerichte aus möglichst verschiedenen Ländern anzubieten. Die Rollen in der Küche waren am Mittwoch dann vertauscht: Die Geflüchteten gaben Anweisungen, die Köche des „jederman“ setzten diese um. „Das ist auch spannend für unsere Auszubildenden, die dadurch die Möglichkeit bekommen, Gerichte aus anderen Ländern zu kochen“, freut sich Frank Möllers.

Bürgermeister Rainer Heller ließ es sich nicht nehmen, bei den Vorbereitungen vorbeizuschauen und die Speisen als erster zu kosten: „Ein oder zwei Gerichte konnte ich mir rein vom Lesen der Karte her nicht so vorstellen, aber es schmeckt wirklich alles sehr gut“, resümiert Heller. „Das ist eine tolle Aktion, um das gegenseitige Verständnis zu schaffen, zu fördern und den Detmolderinnen und Detmoldern fremde Kulturen näher zu bringen. Es freut mich, dass die Bürgerinnen und Bürger Detmolds so ein großes Interesse an diesem Abend zeigen.“

Auch über die Abend hinaus ist das gemeinsame Kochen mit Geflüchteten ein Erfolg: „Ein Geflüchteter arbeitet bereits fest in unserem Betrieb“, so Frank Möllers. In spätestens einem halben Jahr kann der junge Mann im „jederman“ seine Ausbildung beginnen.

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold