Schachfreunde Lieme erstürmen den Rittersaal

Schachspiel

SG Lippe-Süd – Schachfreunde Lieme II 2,5: 5,5

In der vierten Runde der Schach-Regionalliga war die zweite Mannschaft der Schachfreunde Lieme zu Gast beim Aufsteiger SG Lippe-Süd. Gespielt wurde das Lipperderby im wunderschönen Rittersaal der Burg Horn. Dieses Mitte des 11. Jahrhundert fertig gestellte Gebäude bot natürlich dem königlich-ritterlichen Spiel einen hervorragenden Rahmen. Die Gastgeber traten in Bestbesetzung an, Lieme musste mit Stephan Hohn einen starken Spieler ersetzen. Ohne langes Federlesen wurde in einer ausgeglichenen Stellung am 8. Brett zwischen Frank Rekemeier und Nils Langenhop (Li) nach 28 Zügen die Streitaxt begraben. Najd Mbarek (Li) musste sich am 2. Brett mit Dietmar Schilling auseinandersetzen. Mbarek versuchte mit druckvollem Spiel ständig die Initiative zu behalten. Schließlich wurde Schillings König von Turm und Springer zu Strecke gebracht. Zunächst sah es am Spitzenbrett von Jörg Bundesmann (Li) und Norbert Kalwa nach einem zweischneidigen Kampf aus. Kalwa bot ein Bauernopfer an, Bundesmann hatte daran kein Interesse, stabilisierte die aufgeriebene Bauernfront und widmete sich dann dem Königsangriff. Die Übermacht der Streitkräfte – Dame, Läufer, Turm und Bauer – führte zum Sieg. Manfred Söltl und Udo Hötger (Li) versuchten vorsichtig die Klingen zu kreuzen, die taktischen Auseinandersetzungen vermieden aber beide. Nach einem friedlichen Remis führte Lieme mit 3:1. Brettpunkten. In der Auseinandersetzung am 4.Brett zwischen Thomas Schäl und Joachim Stork (Li) führte die Eröffnung zu einem taktischen Lavieren auf unterschiedlichen Fronten. Nachdem Stork den Damenflügel und dann auch das Zentrum festgelegt hatte, griff er mit offenem Visier auf dem Königsflügel an. Schäl tat es einem Raubritter gleich und erbeutete eine ihm angebotene Figur. In der Folge schien der Angriff von Stork nicht mehr erfolgversprechend zu sein. Nach einer Ungenauigkeit von Schäl wurden dann aber ein Läufer und der König gleichzeitig angegriffen. Nach dem Figurenverlust war auch diese Partie zugunsten von Lieme entschieden. In der Folge wurde die Partie am Brett 3 von Axel Friedrichsmeier und Lars Langenhop (Li) beendet. Langenhop wählte eine auf Ausgleich angelegte Variante der französischen Eröffnung. Nach einem eher defensiven Stellungsaufbau geriet Weiß dann unter Druck, verlor den ersten, dann einen zweiten Bauern und schlussendlich auch die Partie. Herbert Wangert und Marvin Karsunke (Li) beendeten an Brett 7 nach mehr als vier Stunden die vorletzte Partie mit einem Unentschieden. So friedlich das Ergebnis auch klingen mag, ein Remisangebot wurde von Karsunke ausgeschlagen, Wangert wusste sich aber gegen die gestellten Herausforderungen zu wappnen. In der letzten offenen Partien am 5. Brett saßen sich Alexander Egel und Andreas Hoffmann (Li) noch nach fast sechs Stunden gegenüber. Hoffmann führte die weißen Steine, behielt immer die Initiative und opferte für den Angriff auch eine Qualität. Zwischenzeitlich schien für Egel ein Remis in Aussicht zu stehen. Hoffmann brachte seinen König aber geschickt nach vorne um einem Freibauern die notwendige Unterstützung zu geben. Nach diesem Sieg war der 5,5 : 2,5 Mannschaftserfolg der Liemer perfekt und steht nun zum Jahreswechsel auf dem 7. Tabellenplatz. Lippe Süd hat leider auf Rang 10 die rote Laterne inne.

Textquelle: Schachfreunde Lieme e.V.