Graf Recke Stiftung übernimmt Grünau Heidequell

Bereits 1849 wurde in Grünau ein Verein zur Rettung verwahrloster Kinder gegründet. Als Spezialist für die Arbeit mit schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen ist die Einrichtung Grünau-Heidequell bundesweit bekannt. Foto: Johanneswerk/Werner Krüper

Bereits 1849 wurde in Grünau ein Verein zur Rettung verwahrloster Kinder gegründet. Als Spezialist für die Arbeit mit schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen ist die Einrichtung Grünau-Heidequell bundesweit bekannt. Foto: Johanneswerk/Werner Krüper

Gute Perspektive für die Zukunft

BAD SALZUFLEN. Die Graf Recke Stiftung übernimmt zum 1. Januar 2017 das Geschäftsfeld Pädagogik Ostwestfalen-Lippe des Ev. Johanneswerkes e.V.. Der Betriebsübergang umfasst die Einrichtungen Grünau-Heidequell in Bad Salzuflen sowie die Jugendhilfe Bielefeld-Mitte.

Etwa 170 Mitarbeitende der Einrichtungen Grünau-Heidequell und der Jugendhilfe Bielefeld-Mitte gehen damit über in die künftige Graf Recke Pädagogik gGmbH, Region Westfalen-Lippe. Die Graf Recke Stiftung (Düsseldorf) tritt hier als Betreiber auf, die Gebäude bleiben im Eigentum der vermietenden Stiftung Grünau und weiterer privater Vermieter. In den beiden Einrichtungen werden rund 140 Kinder und Jugendliche begleitet.

Geschäftsfeld gut aufgestellt

„Pädagogische Angebote wie in Grünau betreibt die Graf Recke Stiftung in einem sehr viel größeren Umfang als wir“, erläutert Johanneswerk-Vorstand Dr. Ingo Habenicht. „Deshalb verbessert der Trägerwechsel die Zukunftsaussichten für die Einrichtungen erheblich.“ Das Geschäftsfeld sei auch jetzt fachlich und wirtschaftlich gut aufgestellt, hätte aber bei einem auf diese besondere traumapädagogische Arbeit spezialisiertem großen Träger wie der Graf Recke Stiftung noch deutlich bessere fachlich-konzeptionelle Perspektiven.

Angebotsportfolio ergänzen

Mit der Übernahme des Betriebs der intensivpädagogischen Angebote im ländlichen Raum „ergänzen wir unser Dienstleistungsportfolio im Bereich der Hilfen zur Erziehung und entwickeln uns in unserem Kernarbeitsgebiet gezielt weiter“, erklärt Petra Skodzig, Finanzvorstand der Graf Recke Stiftung. Durch die überregionale Kooperation entstehe ein breites Angebotsportfolio, das langfristig die Belegung sichere, so Skodzig weiter. „Wir vergrößern unseren Einzugsbereich und überbrücken die traditionelle Grenzziehung zwischen Rheinland und Westfalen-Lippe, ohne dass eine Konkurrenzsituation entsteht.“
„Das Johanneswerk und wir haben vergleichbare, aber keine identischen konzeptionellen Schwerpunkte“, erklärt Pfarrer Falk Schöller, Theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung. „Somit führen wir hier Angebote zusammen, die einander gut ergänzen.“
Die Stiftung Grünau wurde 1849 als Verein zur „Rettung verwahrloster Kinder“ gegründet. 1935 übernahm der Ortsverband für Innere Mission in Bielefeld – heute Ev. Johanneswerk – die Geschäftsführung und Verwaltung. Das Ev. Johanneswerk, gegründet 1951, ist heute einer der großen diakonischen Träger Europas mit Sitz in Bielefeld. Rund 6.500 Mitarbeitende sind in mehr als 70 Einrichtungen tätig. Die diakonischen Angebote richten sich an alte und kranke Menschen sowie Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche.

Bild- und Textquelle:  Ev. Johanneswerk e. V.