Kalletaler Sozialdemokraten beschäftigen sich weiterhin mit der Weserversalzung

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Im hessisch/thüringischen Kalirevier könnte man vom Schicksal der Kohle lernen

Kalletal. Die Kalletaler SPD hat am Wochenende eine weitere Stellungnahme zur Einleitung von Salzabwässern in den Boden und die Weser verabschiedet. Ihr Wortlaut:

Als vor einigen Jahren einige Weitsichtige den Ausstieg aus der Kohle an Ruhr und Saar unter anderem aus Gründen des Umweltschutzes forderten, brach ein Gewitter aus erregten Beschimpfungen über ihnen zusammen. Bundes-Landes und Lokalpolitiker nebst Gewerkschaften, Kumpeln und Kirchen setzten sich mit großem Eifer für den Erhalt der Kohleförderung ein. Wer nicht einverstanden war, den erreichte der Strahl der allgemeinen öffentlichen Wut und der Missachtung. Staat und Industrie steckten Milliarden und Abermilliarden in die Aufrechterhaltung der Kohleförderung anstatt früh genug gezielt neue Industrien anzusiedeln und damit den Bergleuten eine Alternative zu geben. Spät, viel zu spät erkannte man die Unausweichlichkeit des Ausstiegs aus der Kohle.

Die gleiche Situation haben wir jetzt im hessisch/thüringischen Kaliabbaugebiet. Der Betrieb der Kalibergwerke ist aus Umweltschutzgründen – es sei denn die Kali-Chemie würde sich doch noch zu umweltfreundlichen Produktionsmethoden durchringen –  kaum noch zu verantworten. Ruinierung des Grundwassers und der Flüsse sind die Folgen.

Auch hier ist die öffentliche Meinung auf Seiten der Bergleute: Eine Welle der Unterstützung geht über beide Länder. Die hessische Landesregierung mit ihrer grünen Umweltministerin an der Spitze, Bundes-, Landes- und Lokalpolitiker, Gewerkschaften, Bürgermeister zeigen sich erleichtert darüber, dass weiter gefördert werden darf. Damals: Ohne Kohle geht es nicht. Heute: Ohne Kali geht es nicht.

Auch heute wäre die Suche nach Alternativen und neuen Arbeitsplätzen billiger als die Unterstützung einer Produktion, die eh so nicht bleiben kann. Besonders in Hessen fördert die Regierung durch Erlaubnisse weiterhin umweltschädliche Produktionsweisen und Technologien.

Die Kalletaler SPD weiß sich weiterhin an der Seite derjenigen, die Fortschritte im Bereich eines nachhaltigen Naturschutzes und neuer Arbeitsplätze erreichen wollen. Adressaten sind die Bürgerinitiative Gerstungen und MdL Jürgen Berghahn.

Bild- und Textquelle: SPD-Fraktion Kalletal