Bezirksregierung schließt Unterkunft Staumühle

Geschlossen

Detmold. Die Bezirksregierung Detmold schließt die Einrichtung für Asylsuchende in Hövelhof-Staumühle zum 30. April 2017. Gründe für die Entscheidung sind der weitere Rückgang der Flüchtlingszahlen sowie Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit der Einrichtung. Asylsuchende mit geringer Bleibeperspektive leben künftig in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Oerlinghausen.

Die Kapazitäten der Einrichtungen in Ostwestfalen-Lippe befinden sich in ständiger Überprüfung durch Bezirksregierung und Innenministerium. In diese Überprüfung geht unter anderem die Auslastung der Einrichtungen ein. Aktuell halten die Landesunterkünfte in der Region 3.650 Plätze bereit, 1.773 Menschen leben dort. Das ist eine Quote von etwa 50 Prozent. Zum Hintergrund: Etwa 5.500 Asylsuchende sind im Dezember vergangenen Jahres nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Im Dezember 2015 waren es etwa 44.000 Menschen. Auf Ostwestfalen-Lippe entfallen etwa zwölf Prozent.

Zu der geringen Auslastung treten Wirtschaftlichkeitsüberlegungen: Um die Einrichtung in Staumühle längerfristig zu nutzen, müssten Investitionen in Höhe von 1,5 Millionen Euro getätigt werden, beispielsweise in das Kanalnetz, den Sanitärbereich oder die einzelnen Unterkunftshäuser. Diese Investitionen entfallen durch den Umzug nach Oerlinghausen. „Angesichts einer Ersparnis in Höhe von 1,5 Millionen Euro und vor dem Hintergrund des zurück gehenden Platzbedarfes ist es die richtige Entscheidung, auf die Einrichtung in Staumühle zu verzichten“, sagt Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl.

Das Ende der Unterkunft fällt mit dem Ende des Vertrags zwischen Bezirksregierung und Betreuungsorganisation zusammen. Zuständig für die Betreuung der Asylsuchenden ist der Malteser Hilfsdienst e.V. Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl richtet ihren ausdrücklichen Dank an die Mitarbeiter der Betreuungs- und Sicherheitsorganisationen: „Trotz aller Debatten um die Einrichtung haben Sie die Menschen durchweg gut betreut. Ohne Ihre Flexibilität, Ihr gutes Angebot und Ihren großen Einsatz hätte die Einrichtung nicht funktioniert. Sie haben sehr gute Arbeit geleistet, für die ich mich herzlich bedanke.“

ZUE Oerlinghausen wird Schwerpunkteinrichtung

Asylsuchende mit geringer Bleibeperspektive werden derzeit noch vorwiegend in der Unterkunft in Staumühle untergebracht (Kapazität: 900 Plätze). Ihr Anteil an der Gesamtbelegung beträgt etwa 70 Prozent, die Hauptherkunftsländer sind Albanien, Georgien und der Kosovo. Aktuell leben in der Einrichtung etwa 430 Personen – Familien und allein reisende Menschen in etwa in gleichem Verhältnis.

Die ZUE Oerlinghausen übernimmt künftig die Funktion als Schwerpunkteinrichtung für Asylsuchende mit geringer Bleibeperspektive. Sie verfügt über 600 Plätze, steht derzeit jedoch leer, da zum 1. Februar mit der DRK Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH ein neuer Dienstleister die Arbeit aufnimmt. Mit dem Evangelischen Johanneswerk e.V. als Eigentümer der Liegenschaft ist die Nutzung bis zum 31. Dezember 2019 vereinbart.

Bewohner mit und ohne Bleibeperspektive sollen gemeinsam in der Oerlinghausener Einrichtung leben. Der Personalschlüssel für eine Einrichtung in dieser Größe sieht werktags neun Mitarbeiter für Betreuung und Sozialarbeit, Sanitätspersonal sowie rund um die Uhr sieben Mitarbeiter für den Sicherheitsdienst vor.

Textquelle:  Bezirksregierung Detmold