Kreis Lippe: 1.600 Beschäftigte in der Ernährungsindustrie

Mehr zahlen für Zucker? Die Gewerkschaft NGG lehnt eine Steuer auf besonders zucker- und fetthaltige Lebensmittel ab.

Mehr zahlen für Zucker? Die Gewerkschaft NGG lehnt eine Steuer auf besonders zucker- und fetthaltige Lebensmittel ab.

Zucker-Steuer lässt keine Pfunde purzeln

Bewusste Ernährung statt neuer Steuern: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat vor einer höheren Besteuerung von zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln gewarnt. „Neue Abgaben würden im Kreis Lippe einen Großteil der rund 1.600 Beschäftigten in der Ernährungsindustrie treffen“, sagt Armin Wiese.

Der Geschäftsführer der NGG Detmold-Paderborn spricht angesichts neuer Forderungen aus der Politik von einem „falschen Weg“: „Eine ,Genuss-Strafsteuer‘ lässt keine Pfunde purzeln. Kein Übergewichtiger wird durch Steuern schlanker, kein Diabetiker gesünder.“ Es komme vielmehr auf genug Bewegung und den richtigen Ernährungs-Mix an. Und dies könne man den Menschen vermitteln – „schon in der Schule“.

Eine Steuer auf besonders zucker- oder fetthaltige Produkte belaste einseitig Geringverdiener – und die Beschäftigten in der Lebensmittelbranche, so der Gewerkschafter. Wichtiger als neue Abgaben sei ein „Genuss in Maßen, nicht in Massen“. Auch die Krankenkassen stünden einer Zucker-Steuer mehrheitlich skeptisch gegenüber und setzten stattdessen auf gesundheitliche Aufklärung.

„Wenn die Limo oder Schokolade zum Luxus wird, dann wären in Nordrhein-Westfalen viele Jobs gefährdet“, betont Wiese. Nach Angaben der NGG sind allein in der nordrhein-westfälischen Zucker-, Süßwaren- und Getränkeherstellung insgesamt rund 25.000 Menschen beschäftigt.

Bild- und Textquelle: : NGG Detmold-Paderborn