Lesung mit Musik aus „Bei uns in Auschwitz“

Frank Meier

„Bäume und Steine überzeugen“

Detmold. „Klare, selbstquälerische Erzählungen“ nannte Imre Kertesz, Nobelpreisträger für Literatur und Überlebender des Holocaust, anerkennend den Erzählband „Bei uns in Auschwitz“ des polnischen Schriftstellers und ebenfalls Holocaust-Überlebender Tadeusz Borowski (1922-1951). Bei der Lesung mit Musik „Bäume und Steine überzeugen“ am Freitag, den 3. Februar, können sich Interessierte davon überzeugen.
Der Erzählband „Bei uns in Auschwitz“ ist ein Versuch Borowskis, seine Erlebnisse als Häftling mehrerer Konzentrationslager zu verarbeiten. „Das ist, als wollte ich Bäume und Steine überzeugen“ – so befremdlich erschien es Borowski, nach einer angemessenen Sprache für das zum Alltag gewordene Grauen zu suchen. „Bei uns in Auschwitz“ gilt wegen seiner beklemmend genauen Darstellungsweise und seines einzigartigen Tonfalls als moderner Klassiker. Erzählt wird aus der Sicht des Kapos, der als Häftling und Aufsichtsperson im Konzentrationslager zwischen seinen Mithäftlingen und deren Mördern steht. Dabei verzichtet Borowski auf eine klare Trennung zwischen Opfer und Täter. Wenige Jahre nach der Fertigstellung des Erzählungsbandes verübte Tadeusz Borowski Suizid.
Der Historiker und Rezitator Frank Meier liest aus „Bei uns in Auschwitz“ und kommentiert die Erzählungen. Begleitet wird er von Joanne Bialek auf dem Bajan, einer Art Akkordeon. Die Lesung beginnt um 19:30 Uhr im großen Sitzungssaal des Detmolder Rathauses. Veranstaltet wird die Lesung von der Buchhandlung Kafka & Co und der Stadt Detmold. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe um den 27. Januar und das vollständige Programm finden sich im Internet unter www.detmold.de.

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold