IHK Lippe vergleicht Netzentgelte für Gas

Stadtwerke Lemgo in Lippe günstigster Netzbetreiber

Der Preis für die Nutzung des Gasnetzes fällt für Unternehmen und Bürger in Lippe auch im Jahr 2017 sehr unterschiedlich aus. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Gasnetzentgeltvergleichs der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die IHK Lippe hat dazu für sechs verschiedene Abnahmefälle in Unternehmen die Netznutzungsentgelte berechnet, die auf den Internetseiten der Netzbetreiber veröffentlicht sind. Mess- und Abrechnungskosten wurden dabei nicht berücksichtigt.

Die Mehrzahl der Unternehmen („nicht leistungsgemessene Kunden“) zahlen im Schnitt der drei berechneten Fälle in Lippe im günstigsten Fall (Stadtwerke Lemgo) für die Netznutzung knapp 0,99 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gelieferten Gases. 1,43 Cent/kWh und damit knapp 45 Prozent mehr kostet der Gastransport beim teuersten lippischen Netzbetreiber. Noch viel günstiger als in Lemgo fällt das Gasnetzentgelt in Gütersloh aus, das hier nur mit 0,28 Cent/kWh (-31 Prozent gegenüber 2016) zu Buche schlägt.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den leistungsgemessenen Unternehmen: In Lippe ist Detmold am günstigsten (0,67 Cent/kWh). Der teuerste lippische Netzbetreiber liegt bei 1,00 Cent/kWh. In der Umgebung stechen Lippstadt und Gütersloh (0,40 Cent/kWh) und als lippischer Sonderfall das Hochdrucknetz in Lemgo (0,18 Cent/kWh) positiv heraus.

„Erfreulich ist, dass sieben von 16 Netzbetreibern in OWL ihre Netzentgelte in beiden Verbrauchergruppen gesenkt haben“, vergleicht Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe, die Werte zum Vorjahr. Es habe aber auch deutliche Entgelterhöhungen von bis zu 20 Prozent gegeben.

„Auch bei Privathaushalten fallen die Netzentgelte ins Gewicht“, ergänzt Carl. „150 Euro muss ein Durchschnittshaushalt bei einem Verbrauch von 12.000 Kilowattstunden im Jahr in Lemgo für die Nutzung des Gasnetzes zahlen.“ Günstiger sei OWL-weit nur Lippstadt. „Im teuersten Netzgebiet Ostwestfalens kostet die gleiche Leistung gut 70 Euro mehr als in Lemgo“, so Carl.

Die Netznutzungsentgelte werden von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt, sondern müssen von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Sie enthalten auch die Kosten des vorgelagerten Netzes. Bei leistungsgemessenen Kunden wird kontinuierlich die Leistungsaufnahme gemessen und jeweils über eine Stunde gemittelt. Die maximale Leistungsaufnahme ist dann neben dem Verbrauch ein wichtiger Bestandteil der Preisbildung. Bei nicht leistungsgemessenen Kunden wird ein Standardlastprofil zu Grunde gelegt.

Bild- und Textquelle: IHK Lippe