Leben und Werk des Zieglerdichters Friedrich Wienke

Zieglerdichter Friedrich Wienke. Foto: LWL/Holtappels

Erzählcafé mit Andreas Immenkamp im LWL-Ziegeleimuseum Lage

Lage. Als Begleitveranstaltung zur  Sonderausstellung „Perspektiven der Ziegeleiarbeit“ (bis 17.9.) lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag (9.7.) um 14 Uhr zum Erzählcafé ins  LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage ein.  Dr. Andreas Immenkamp, Kurator der Sonderausstellung, berichtet über Leben und Werk des Zieglerdichters Friedrich Wienke. Vorab haben Interessierte um 11 Uhr die Gelegenheit,  an einer Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Andreas Immenkamp teilzunehmen.  Der Eintritt ist frei.

Die Ziegelei als ein Ort harter Arbeit im Fokus künstlerischer Betrachtung? Ein Ort, der Künstler inspiriert und in ihren Werken Ausdruck findet? Kaum denkbar, aber Künstler verschiedener Kunstrichtungen – Malerei und Zeichnungen, Skulptur und Feierabendziegel, Druckgrafik und Arbeiterlyrik – haben sich mit dem Thema Ziegeleiarbeit auseinandergesetzt und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Ausstellung vermittelt ihren Besuchern diese unterschiedlichen Blickwinkel und zeigt, dass eine Ziegelei mehr sein kann als nur ein Ort monotoner Industriearbeit.

Friedrich Wienke aus Brakelsiek ist über die Grenzen Lippes hinaus als Zieglerdichter bekannt geworden. Er hat als Wanderziegler über zwei Jahrzehnte lang auf Ziegeleien gearbeitet und dabei die Sorgen und Nöte seiner Kameraden kennengelernt. Die schwere Arbeit, das Leben in einer reinen Männergesellschaft, das Heimweh, die Liebe zu seiner Heimat und die Verbundenheit mit seiner Familie kennzeichnen seine lyrischen Texte. Wienkes Gedichte sind der Arbeiterliteratur und speziell der Arbeiterlyrik zuzuordnen, zu deren frühen Vertretern er zählt. Ein wesentlicher Teil seines Werks widmet sich den Arbeits- und Lebensbedingungen der Ziegler. Er dichtete als Arbeiter für Arbeiter in leicht verständlicher Sprache und distanzierte sich von Autoren mit höherem Bildungsniveau.

Bild- und Textquelle:  LWL-Industriemuseum, Ziegeleimuseum Lage