Schachfreunde Lieme gewinnen zum zweiten Mal den NRW-Pokal

Schachfreunde Lieme (vlnr): Tristan Niermann, Andy Himpenmacher, Rene Wittke, Arnold Essing

Die Schachfreunde haben am zum zweiten Mal nach 2015 den NRW-Viererpokal für sich entscheiden können.

Vor heimischer Kulisse trat man im Final Four gegen Iserlohn, Münster und Düsseldorf an. Am Samstag hielt die Auslosung Iserlohn als Halbfinal-Gegner bereit. An den Brettern zwei und drei trafen René Wittke und Andy Himpenmacher auf ihre ehemaligen Teamkollegen Joshua Eckardt und Philipp Schmitz; beide Partien endeten mit einem schnellen Remis. Auch am Spitzenbrett steuerte Arnold Essing in der Sizilianischen Verteidigung einen halben Punkt bei. Nach langem Kampf einigte sich auch André Schaffarczyk mit seinem Gegner an Brett 4 auf eine Punkteteilung. Der 2-2 Endstand machte nun Stichkämpfe mit verkürzter Bedenkzeit erforderlich. Nach äußerst spannendem Verlauf konnten sich die Liemer mit 4,5-3,5 denkbar knapp durchsetzen. Im Finale am Sonntag hieß der Gegner SK Münster, der sich im Halbfinale überzeugend mit 2,5:1,5 gegen Düsseldorf durchsetzen konnten. Ausgangs der Eröffnung ergab sich folgendes Bild: Arnold Essing kam als Weißer mit der etwas schlechteren Stellung aus der Eröffnung; René Wittke hatte eine solide Stellung erreicht; Andy Himpenmacher erwehrte sich der Réti-Eröffnung und zeigte am Damenflügel kreatives Spiel; Tristan Niermann, der André Schaffarczyk ersetzte, zeigte in der Eröffnung diesmal nicht die bekannte traumwandlerische Sicherheit und konnte keinen Vorteil behaupten. Zunächst gelangte Arnold Essing in ein gleichfarbiges Läuferendspiel. Sein Läufer war zwar der schlechtere, aber er konnte die Stellung blockieren und erspielte den ersten halben Punkt. Andy Himpenmacher fiel einer feinen Kombination zum Opfer, die ihn eine Qualität kostete. Obwohl er im Anschluss eine Figur zurückbekam, konnte er die Freibauern am Damenflügel nicht mehr aufhalten und streckte die Waffen. René Wittke hatte diese Entwicklung beobachtet; nachdem er ungenau gespielt hatte und einen Bauern verlor, musste er mit wenig Zeit auf Gewinn spielen, um den Kampf offen zu halten. Zunächst steckte er weitere zwei Bauern ins Geschäft, um taktische Komplikationen herauf zu beschwören. Sein Gegner überlegte lange, fand aber dennoch nicht die genauesten Züge. Als seinem Gegenüber auch nur noch wenige Minuten verblieben, lief er in einen Konter und überschritt die Zeit. Tristan hatte es indes in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel geschafft, das er ohne größere Probleme remis hielt. Endstand somit 2-2, aber dank der besseren  Berliner Wertung (der Sieg an Brett 2 wird höher bewertet als die Niederlage an Brett 3) geht der NRW-Pokal nach Lieme. Beim Spiel um Platz 3 setzte sich indes Iserlohn ebenfalls mit 2:2 und besserer Berliner Wertung gegen Düsseldorf durch. Auf dem Weg zu diesem Erfolg schalteten die Liemer mit Lage, Oerlinghausen, Lemgo, Beelen, Hansa Dortmund, Ahlen, Wuppertal, Iserlohn und Münster insgesamt 9 Mannschaften aus. In 2018 geht es dann auf Deutscher Ebene weiter.

Bild- und Textquelle: Schachfreunde Lieme e. V.