Bürgermeister Dr. Reiner Austermann und Landrat Dr. Axel Lehmann bei der Einweihungsfeier
Erinnerung an Lemgos Ehrenbürgermeister
Vor einigen Wochen erhielt das östliche Eingangstor zur Bildungsmeile Lüttfeld bereits die neuen Schilder; gestern wurde nun der Platz im Beisein von Familienmitgliedern und langjährigen Weggefährten, sowie großen Teilen des Lemgoer Rates offiziell als Bürgermeister-Wilmbusse-Platz eingeweiht. Bürgermeister Dr. Reiner Austermann und Landrat Dr. Axel Lehmann würdigten Lemgos verstorbenen langjährigen Bürgermeister und enthüllten danach gemeinsam das Straßenschild.
„Mit dieser einstimmig beschlossenen Namensgebung halten wir die Erinnerung an einen Mann wach, der die Geschicke unserer Stadt maßgeblich beeinflusst hat, der sich wie kaum ein anderer um unsere Stadt verdient gemacht hat,“ so Dr. Austermann über seinen Amtsvorgänger. Dr. Austermann dankte Erika Günther, Fritz Melchior und Dieter Halle für ihren Vorschlag, den 2014 verstorbenen Ehrenbürgermeister auf diese Art zu würdigen.
Der Bürgermeister machte deutlich, dass die Sanierung des historischen Lemgoer Stadtkerns, der gelungene Strukturwandel der heimischen Wirtschaft und die vielen guten nationalen und internationalen Beziehungen untrennbar mit Wilmbusses Namen verbunden seien. Es gäbe ohne ihn auch wohl keine deutsch-deutsche Städtepartnerschaft der Alten Hansetadt Lemgo.
Mit einem Schmunzeln ging er sodann auf das taktische Geschick Wilmbusse ein, dem es häufig gelungen sei, sich durchzusetzen, obwohl man als Angehöriger einer anderen Fraktion die Ratssitzung ganz anders geplant hatte.
Die Wahl des zu benennenden Platzes sei ganz bewußt auf das Eingangsportal der Bildungsmeile gefallen. Nicht weil neu gestaltet wurde, sondern er viel mit der Zukunft unserer Stadt zu tun habe.
Landrat Dr. Axel Lehmann ließ in seiner Rede den Lebensweg Wilmbusses und dessen Verdienste Revue passieren und machte deutlich, dass die Platzbenennung zeige, welchen Stellenwert Lemgo diesem, 1932 in Waddenhausen geboren lippischen Urgestein und einer Identifikationsfigur für viele Lemgoerinnen und Lemgoer beimesse.
„Als angesehener Repräsentant seiner Stadt und Politiker aus Leidenschaft über seine eigene Partei hinweg bleibt er vielen in guter Erinnerung und das weit über Lippes Grenzen hinaus,“ so der Landrat.
Nachdem Reinhard Wilmbusse 1975 in den Landtag des Landes NRW gewählt wurde, konnte er auch überregional die Interessen seiner Stadt, aber auch die Interessen aller Kommunen in Lippe vertreten.Er gründete den Arbeitskreis historischer Stadtkerne, der heute aus der Landespolitik nicht mehr wegzudenken sei. Er hob hervor, dass die Altstädte von Lemgo, Detmold, Blomberg und Bad Salzuflen von der Revitalisierung, die vom Arbeitskreis angestoßen wurde, am stärksten profitiert hätten .
Wilmbusse war nicht nur Bürgermeister, Landtagsabgeordneter, sondern auch Präsident des Nordrhein-Westfälischen Städte- und Gemeindebundes sowie Stellvertr. Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Nach der Kommunalreform in NRW wurde er 1994 einer der ersten hauptamtlichen Bürgermeister im Land.
Die Musikschule der Alten Hansestadt Lemgo gab der Veranstaltung einen fröhlichen und beschwingten musikalischen Rahmen mit Stücken, die Reinhard Wilmbusse ganz sicher gefallen hätten.
Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo
