Steigende Nachfrage nach Baugrundstücken, Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen

Detmold. Der Grundstücksmarkt im Regierungsbezirk Detmold ist im Berichtsjahr 2016 insgesamt von Umsatzsteigerungen geprägt. Von den Gutachterausschüssen im Bezirk wurden insgesamt 16.923 (+ 7 %) Kaufverträge mit einem Geldumsatz von 3,17 Milliarden Euro (+ 12 %) und einem Flächenumsatz von 33,1 km2 (+ 8 %) mitgeteilt.

Es sind 2 % mehr Ein- und Zweifamilienhäuser mit einem Geldumsatz von 1,14 Mrd. Euro (+ 11 %) gegenüber dem Vorjahr veräußert worden. Die Nachfrage nach Wohnungseigentum hat im Berichtsjahr zugenommen (+ 13 %). Es sind bezirksweit 5.234 Kaufverträge über Eigentumswohnungen geschlossen worden, der Geldumsatz stieg um 17 %. Die Zahl verkaufter Gewerbeobjekte nahm um 5 % ab. Das Interesse an Mehrfamilienhäusern ist hingegen gestiegen (+ 12 %).

Im Teilmarkt der unbebauten Baugrundstücke ist ein Anstieg zu beobachten. Dort haben im Vergleich zum Vorjahr 3 % mehr Ein- und Zweifamilienhausbaugrundstücke mit einem Geldumsatz von 181 Mio. Euro (+ 7 %) den Besitzer gewechselt. Das Interesse an Baugrundstücken für Gewerbe und Industrie hat um 28 % zugenommen. Bei den Verkäufen von landwirtschaftlichen Flächen gab es einen Rückgang (- 9 %).

Die Preise im Regierungsbezirk Detmold nahmen stetig zu. Eigentumswohnungen wurden im Mittel um 9 % teurer. Für Ein- und Zweifamilienhäuser mussten im Regierungsbezirk Detmold durchschnittlich 6 % mehr bezahlt werden. Die Marktpreise von unbebauten Baugrundstücken für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen gegenüber dem Vorjahr um weitere 2 % an.

Spitzenreiter bei den Baulandpreisen in mittleren Wohnlagen sind Paderborn und Bielefeld mit 260 €/m2 bzw. 250 €/m2. Gefolgt von Verl mit 230 €/m2, Gütersloh mit 220 €/m2 und Delbrück mit 215 €/m2. Deutlich günstiger ist die Situation in einigen ländlichen Gebieten. So liegt der Preis für den Quadratmeter Bauland in mittleren Wohnlagen beispielsweise in Borgentreich und Willebadessen bei 36 €/m2 sowie in Marienmünster bei 30 €/m2.

Die Preise für Eigentumswohnungen sind in Werther (Westf.) am höchsten. Der Quadratmeter Wohnfläche kostet hier in mittlerer Lage 2.890 €/m2. Kurz darauf folgen Paderborn mit 2.810 €/m2 und Delbrück mit 2.720 €/m2. An sechster Stelle steht Bielefeld mit 2.680 €/m2. Dagegen kostet eine Eigentumswohnung in Vlotho 1.960 €/m2 und in Preußisch Oldendorf 1.920 €/m2.

Erstbezugsfertige Reihenendhäuser oder Doppelhaushälften im Kreis Gütersloh kosten mit 268.000 € deutlich weniger als in Bielefeld mit 357.000 €.
Diese und andere Daten sind dem Grundstücksmarktbericht NRW 2017 zu entnehmen, den der Obere Gutachterausschuss für Grundstückswerte heute vorgelegt hat.

Der Grundstücksmarktbericht wird jährlich vom Oberen Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen erstellt; Berichtszeitraum ist das jeweilige Vorjahr. Der Bericht ist das Ergebnis der Auswertung des Datenmaterials der örtlichen Gutachterausschüsse. Er informiert umfassend und aktuell auf ca. 140 Seiten über Umsätze, Preise und Preisentwicklungen auf allen Grundstücksteilmärkten in Nordrhein-Westfalen und enthält Übersichten über die von den örtlichen Gutachterausschüssen ermittelten Liegenschaftszinssätze und Boden-preisindexreihen. Der Grundstücksmarktbericht NRW enthält wertvolle Informationen für Bewertungssachverständige aus Wirtschaft und Verwaltung und nicht zuletzt für alle Bürger, die sich mit der Finanzierung und dem Erwerb bzw. der Veräußerung von Immobilien beschäftigen.

Der Grundstücksmarktbericht NRW 2017 kann als PDF im Internet unter der Adresse www.boris.nrw.de kostenlos heruntergeladen werden.

Bild- und Textquelle:  Bezirksregierung Detmold