Die Wünsche des Einzelnen stehen im Vordergrund 

Foto: Wilfried Waibel dankt Birgit Bleibaum über ihren einfühlsamen und sehr interessanten Vortrag

Birgit Bleibaum referierte über die Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes 

Birgit Bleibaum ist gelernte Krankenschwester und hat sich nach ihrer Tätigkeit im Detmolder Hospiz, als Koordinatorin der Beratungsstelle Lemgo seit einigen Jahren ganz der ambulanten Hospizarbeit verschrieben. In der jüngsten Monatsversammlung der Nachbarschaft Laubke-Pahnsiek berichtet sie über die Arbeit des Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienstes in Lippe.

Wer sind diese Menschen in dem Dienst im Wesentlichen, die sich mit Krankheit, Leid, Sterben und Trauer intensiv befassen und Schwerkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen in der Zeit des Sterbens und danach beistehen. Es sind Frauen und Männer unterschiedlicher Berufe, Altersgruppen und Konfessionen, sie arbeiten ehrenamtlich und werden durch die einige hauptamtliche Mitarbeiterinnen sorgfältig auf ihre Aufgabe vorbereitet.

Ein wesentliches Ziel der Hospizbewegung sei es, Menschen in der letzten Lebensphase Aufmerksamkeit und Zeit zukommen zu lassen. Dafür sei es wichtig, so Birgit Bleibaum, dass man auf die Wünsche, auf den Willen des Sterbenden eingeht. Der Dienst übernimmt jährlich über 200 Begleitungen von sterbenden Erwachsenen in Lippe sowie ca. 8 – 10 Begleitungen von sterbenden Kindern. Eine hohe Anforderung an die ehrenamtlichen Kräfte, der man aber mit großem Engagement gerecht werde.

In ihrem interessanten Vortrag verstand sie es das Thema sehr gut zu vermitteln. „Denken Sie darüber nach“, so die Aufforderung von Birgit Bleibaum sich frühzeitig mit seinen Verwandten darüber auszutauschen, was man sich für den letzten Lebensabschnitt wünscht. „Sprechen Sie miteinander, wenn es Ihnen möglich ist“ so die Referentin und empfahl die entsprechenden Wünsche und Regelungen auch in einer Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung zu fixieren. Hilfe hierzu gibt es z.B. auf der Homepage www.hospiz-lippe.de sowie in der Beratungsstelle Lemgo in der Kramerstraße 10.

Am Ende des Vortrages ging Birgit Bleibaum noch auf die Mobile Ethikberatung in Lippe ein. Dieses Gremium bietet Ethikfallberatungen an, die der Unterstützung in schwierigen Entscheidungs-, Behandlungs-, Pflege- und Versorgungssituationen dienen. So z.B.:

• wenn es Konflikte in der Beachtung und Durchsetzung des Patientenwillens gibt
(unterschiedliche Meinungen von Hausarzt/Angehörigen/Heim) oder

• wenn eine therapeutische Maßnahme, die gegen den mutmaßlichen Willen
des Patienten durchgeführt wird, beendet werden soll oder

• wenn eine Behandlung abgebrochen werden soll, die nur zu einer Verlängerung der Sterbezeit,
aber nicht zum Erhalt der Lebensqualität führt.

In der abschließenden Gesprächsrunde mit den Zuhörer/innen stand Birgit Bleibaum noch für Fragen zur Antwort bereit.

Für ihren einfühlsamen und sehr interessanten Vortrag erhielt sie viel Applaus von den Anwesenden und den Dank von II. Vorsitzenden Wilfried Waibel im Namen der Nachbarschaft Laubke-Pahnsiek.

Bild- und Textquelle: Nachbarschaft Laubke-Pahnsiek