TBV Lemgo unterliegt Flensburger Topteam

Lemgo. 25:22 unterliegt der TBV Lemgo der SG Flensburg-Handewitt am 11. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga. Nach dem 12:12-Halbzeitstand war der TBV ganz nah an der Überraschung dran, doch die Hausherren aus dem hohen Norden schafften es, sich Mitte des zweiten Durchgangs abzusetzen. Bester Lemgoer Werfer war Andrej Kogut mit sechs Toren. Verzichten mussten die Lipper auf Azat Valiullin, der krank zuhause bleiben musste.

Im Rückraum fingen Fabian van Olphen, Tim Suton und Donat Bartók an, auf den Außen Patrick Zieker und Tim Hornke, am Kreis Christoph Theuerkauf und im Tor Peter Johannesson. Der TBV konnte durch Tore von van Olphen und Zieker 2:0 in Führung gehen. Johanesson startete riesig in die Partie und fing sich bis zur siebten Spielminute nur ein einziges Gegentor ein. Vorne erhöhte der TBV-Angriff auf 1:5. Flensburgs Trainer Maik Machulla sah sich deshalb schon früh zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Zu Ungunsten der Lemgoer fanden die Gastgeber nach dem Timeout ihre Durchschlagskraft wieder und verkürzten auf 4:5 nach elf Minuten. Nach einer knappen Viertelstunde wechselte Kehrmann Kapitän Andrej Kogut für van Olphen ein, Lemgo lag zu diesem Zeitpunkt noch immer mit einem Treffer in Front, bevor Kogut aus dem Stand auf 5:7 wieder vorlegte. Der TBV verpasste die Chance, noch weiter wegzugehen: Zieker scheiterte im Gegenstoß an Keeper Mattias Andersson, Hornke beim Strafwurf am Pfosten. Stattdessen glich Flensburg zum 7:7 aus. Die nächste Gelegenheit bot sich wenig später, als die Hausherren kurzzeitig in doppelte Unterzahl gerieten, doch auch diese ergriff man nicht, sodass Flensburg fünf Minuten vor dem Pausenpfiff erstmals in Führung gehen konnte, 9:8 der Spielstand. Lemgo ließ sich nicht verunsichern und blieb selbstbewusst. Mit einem 12:12-Unentschieden ging es in die Kabine.

Die TBV-Abwehr eroberte zu Beginn des zweiten Durchgangs zwei Mal den Ball, konnte die Ballgewinne aber nicht verwerten. Auf der anderen Seite konnte Flensburg auf 14:12 erhöhen. Erst im vierten Angriff gelang dem TBV durch Kogut der Anschlusstreffer und Hornke besorgte per Tempogegenstoß den 15:15-Ausgleich. Dieser hielt allerdings nicht lange Stand, denn Flensburgs Flügelzange traf gewohnt souverän und brachte ihr Team wieder auf 17:15 voran. Die Partie plätscherte ein wenig vor sich hin, auch wenn Flensburg sich langsam aber sicher absetzen konnte. Eine Viertelstunde vor Schluss führte der Gastgeber mit 21:17. Kehrmann brachte daraufhin Youngster Jari Lemke, der sich direkt mit einem schönen Treffer einbrachte. Auch zwischen den Pfosten wurde gewechselt, Piotr Wyszomirski löste Johannesson nach knapp 50 Minuten ab. Auch Wyszomirski setzte prompt ein Zeichen und parierte einen Siebenmeter. In der Schlussphase versuchte es Kehrmann noch einmal mit dem siebten Feldspieler, doch nicht nur Lemgos Torhüter hatten eine guten Tag, sondern auch Flensburgs Andersson. Als Lasse Svan in der 57. Minute zum 24:20 netzte, war die Vorentscheidung bereits gefallen, trotzdem hatte sich der TBV Lemgo an diesem Sonntagnachmittag teuer verkauft. 25:22 zeigte die Hallenuhr nach 60 gespielten Minuten in der Flens-Arena.

Florian Kehrmann: Mein erster Eindruck ist, dass ich eine Mannschaft gesehen habe, die alles gegeben hat. Wir sind wahrscheinlich daran gescheitert, dass wir zum Einen bei einer Topmannschaft auswärts spielen und zum Anderen in den entscheidenden Phasen ein, zwei Fehler zu viel gemacht haben. Ich bin zufrieden mit der Leistung, gegen so eine Mannschaft macht man einfach auch Fehler. Man muss realistisch sein, wir spielen hier bei einem Meisterschaftskandidaten, deshalb müssen wir die Kirche auch im Dorf lassen. Die Abwehr wächst immer mehr zusammen, Flensburg bei 25 Toren zu halten, ist schon eine Leistung. Nächte Woche ist dann Derbywoche und da freuen sich alle schon sehr drauf.

TBV Lemgo: Wyszomirski, Johannesson; Kogut (6), Guardiola (2), Ebner, van Olphen (1), Theuerkauf (1), Hornke (1), Hübscher, Suton (5), Lemke (1), Bartók (3), Klimek (1), Zieker (1).

Bild- und Textquelle: TBV Lemgo