Lippe sucht Alternative zum Wegwerfbecher

Haben sich über ein Mehrwegbechersystem in Lippe ausgetauscht: Birgit Essling, Dr. Ute Röder, Bernadette Sinning, Lebensmittelüberwachung beim Kreis Lippe, Andrea Hegerbekermeier, Geschäftsführerin Kreishandwerkerschaft, sowie Olrik Meyer, Laura Schuster und Andreas Geisler mit einem Model des Bielefeld-Bechers.

Erste Gespräche zur Einführung eines Mehrwegsystems zur Einhaltung europäischer Klimarichtlinien

Der Kaffee zum Mitnehmen ist beliebt – so beliebt, dass die Deutschen laut Studie stündlich 320.000 Becher verbrauchen. Die Folgen des Konsums sind auch in Lippe spürbar: Mehr Abfall entsteht und die Umwelt wird belastet. Daher sucht der Kreis im Zuge des Masterplans „100% Klimaschutz“ eine Alternative zum Wegwerfbecher. Bei einem ersten Netzwerktreffen hat die Kreisverwaltung mit regionalen Bäckereien sowie kommunalen Vertretern jetzt mögliche Ansätze besprochen. Dr. Ute Röder, Fachbereichsleitung Umwelt und Energie beim Kreis Lippe, betonte während der Diskussion: „Die Thematik ‚Coffee-to-go‘ zeigt, dass wir alle etwas tun können. Viele kleine Handlungen sind in der Summe genauso wichtig, wie einzelne große Maßnahmen, um unser Klima zu schützen. Gerade wenn man bedenkt, dass die Herstellung von Einweg-Bechern mit Deckel allein in Deutschland jährlich 111.000 Tonnen CO2 verursacht.“

 

Mit dem Masterplan sollen die europäischen Klimaschutz- und Energiesparziele auf regionaler Ebene umgesetzt werden. Aus diesem Grund fördert die EU auch die lippische Initiative zur Einführung eines Mehrwegsystems. Somit konnte das Europe Direct Informationszentrum (EDI) des Kreises in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Umwelt und Energie zu dem Treffen einladen.

 

Bei der Veranstaltung im Kreishaus berichtete Andreas Geisler von den Umweltbetrieben der Stadt Bielefeld über erste Praxiserfahrungen – seit Herbst 2017 wird in der Stadt ein Kauf-Kaffeebecher angeboten. Für Laura Schuster, Masterplanmanagerin beim Kreis, ist der gelungene Start in Bielefeld ein Zeichen dafür, dass in Lippe ein ähnliches System funktionieren kann: „Man muss starten und damit nach und nach die Akzeptanz bei den Verbrauchern ausweiten. Das ist Klimaschutz an der Basis.“ Für Olrik Meyer, Fachgebietsleitung Klimaschutz, ist eine kreisübergreifende Lösung ebenfalls denkbar: „Das Projekt muss von Anfang an in einem Miteinander gedacht werden.“ An einem gemeinsamen Handeln zeigten sich auch die Anwesenden interessiert. „Die Akteure befürworten eine zeitnahe Umsetzung“, fasste Birgit Essling, Leiterin des EDI, zusammen.

 

Vor der endgültigen Umsetzung müssen noch einige Aspekte geklärt werden, besonders bei der Hygiene: Es gelten strenge Regelungen für die Ausgabe von Getränken in private Trinkgefäße. In Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung des Kreises konnten aber auch hier Lösungsansätze gefunden werden. Wie genau das System realisiert wird, wollen Bäckereien und Verwaltung bei einem weiteren Treffen besprechen.

 

Für weitere Fragen zum Projekt und Beteiligungsmöglichkeiten stehen Laura Schuster unter 05231-62-5050 oder l.schuster@kreis-lippe.de sowie Birgit Essling unter 05231-62-5970 oder b.essling@kreis-lippe.de zur Verfügung.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe