Smart Country Side startet in die Umsetzungsphase

Arbeiten zusammen an der Umsetzungsphase: Heidrun Wuttke (GfW Höxter), Elisabeth Haring (Selbstlernzentren des Kreises Lippe), Dr. Albert Hüser (Lippischer Heimatbund), Georg Müller (Vertreter Lemgo-Südstadt), Hermann Wenneker (Vertreter Elbrinxen), Friedhelm Plöger (Vertreter Bega), Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Klaus Schafmeister (hinten v.l) sowie Ann-Kathrin Habighorst und Thekla Merfort (Mitarbeiterin Zukunftsbüro) (vorne v.l.).

Erste Projekte für Modelldörfer werden angepackt

Die erste Runde des Beteiligungsprojektes Smart Country Side (SCS) ist abgeschlossen. An den bisher sechs Dorfkonferenzen in Bega, Billerbeck, Bremke/Rott, Elbrinxen, Eschenbruch und Lemgo-Südstadt brachten sich jeweils knapp 50 Bewohner ein. Jetzt geht es darum, die Ideen der Bürger aus den Modellorten umzusetzen: Mit insgesamt fünf digitalen Lösungsansätzen will SCS die Dorfgemeinschaft und das persönliche Miteinander stärken. „Im Zukunftskonzept Lippe 2025 hat sich der Kreis zur Dorfentwicklung und Digitalisierung bekannt. Durch die Bürgerbeteiligung bei Smart Country Side ist es uns möglich, passgenaue und bedarfsgerechte ‚smarte‘ Technologien zu entwickeln, die die Lebensqualität im ländlichen Raum verbessern“, freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

Für die Umsetzungsphase arbeitet der Kreis Lippe zurzeit mit Kooperationspartnern aus dem Kreis Höxter an verschiedenen Online-Plattformen. Zum einen soll eine Dorfplattform entstehen: Hier können Nutzer Neuigkeiten, einen Marktplatz oder auch historische Informationen finden. Die verschiedenen Funktionen sollen sich die Modellorte individuell zusammenstellen. Zudem sind eine „Kümmerer“-Plattform zur Nachbarschaftshilfe sowie eine Kirchen-Plattform für Gottesdienste und Seelsorge geplant. „Auf den Dorfkonferenzen wurde deutlich, dass die Bürger die Chancen des digitalen Wandels kennen und diese auch realisieren wollen“, erklärt Dr. Klaus Schafmeister, Projektleiter von Smart Country Side, die unterschiedlichen Angebote. Damit wirklich jeder Bewohner in den Modellorten die digitalen Anwendungen auch nutzen kann, will das Projektteam in den Dorfgemeinschaftshäusern Lern- und Medienecken einrichten. „Je nachdem was vor Ort benötigt wird, kann die Gemeinschaft beispielsweise Laptops, Drucker oder interaktive Displays anfordern. Für jedes Modelldorf steht eine finanzielle Förderung zur Verfügung“, sagt Ann-Kathrin Habighorst, Projektmanagerin von Smart Country Side.

 

Zusätzlich wird es Schulungen zum Erwerb digitaler Kompetenzen geben. Hierfür soll in Kooperation mit den Medien- und Selbstlernzentren der Lippe Bildung eG und anderen Weiterbildungsträgern ein Konzept erstellt werden. Diesen Schritt dürfen die Bewohner ebenfalls inhaltlich begleiten. Jedes Dorf kann sich drei definierte Bildungsbausteine aussuchen oder gegebenenfalls neue Module mitentwickeln, die später auf der Dorfplattform bereitgestellt werden. Bausteine können z.B. eine Einführung in die Videotelefonie, die Öffentlichkeitsarbeit für Vereine oder in das Online-Banking sein. Außerdem bildet das Projektteam Medien-Lotsen aus, wie Dr. Klaus Schafmeister betont: „Wir liefern zwar den Dörfern die digitale Technik und das Wissen, wie diese letztendlich eingesetzt werden, bleibt aber den Bewohnern vorbehalten. So sollen die geschulten Lotsen in der Lage sein, die Dorfplattformen eigenständig zu pflegen.“ Den Auftakt zu den Medienkompetenz-Schulungen macht Bega am 12. April um 18.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. „Wir freuen uns, dass wir auch andere Formate wie zum Beispiel ein E-Sports-Turnier in unserer Turnhalle ausprobieren können und so spielerisch mit Jung und Alt gemeinsam die digitale Welt erkunden können“ erzählt Friedhelm Plöger, Vorsitzender des TUS Bega.

 

Während der Umsetzungsphase finden auch weitere Dorfkonferenzen statt. In den kommenden Wochen sind die Bewohner aus Holzhausen-Externsteine, Lipperreihe und Silixen dazu aufgerufen, ihre Wünsche und Ideen in den Prozess mit einzubringen. Bei den Treffen soll künftig das Thema „Gesünder zu Hause alt werden“ stärker im Fokus stehen. Bis Ende März soll die Ideenfindung für Smart Country Side beendet sein. Die Plattformen gehen voraussichtlich im Mai online. 

 

Smart Country Side ist ein mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gefördertes Kooperationsprojekt der Kreise Lippe und Höxter und eines von 10 Projekten des Handlungskonzeptes „OWL 4.0“. Zusammen wollen die Akteure die digitale Transformation in Ostwestfalen-Lippe voranbringen und die Zukunftschancen der Region sichern. Weitere Informationen: www.owl-morgen.de

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe