Stadtentwicklung und aktive Quartiersarbeit

 

von links Markus Baier, Markus Klußmeier und Matthias Tiemann.

Hohes Interesse am Lemgoer Süden

In der jüngsten Monatsversammlung der Nachbarschaft Laubke-Pahnsiek referierten Markus Baier, Geschäftsbereichsleiter Stadtplanung und Bauen sowie Matthias Tiemann, Mitglied der Quartiersarbeit in Lemgo Süd vor über 50 Bürgerinnen und Bürgern.

 

Im Lemgoer Süden tut sich in letzter Zeit viel. Matthias Tiemann berichtet zu Beginn der offenen Bürgerveranstaltung über die seit über einem Jahr laufende sehr aktive Quartiersarbeit mit einer erfreulich starken Bürgerbeteiligung. Er stellte die verschiedenen Arbeitsgruppen (Jugend, Infrastruktur und Kommunikation) vor und ging auf einige der zwischenzeitlich erreichten Punkte wie Installierung von WLAN im Bereich des Gemeinschaftsraumes, vermehrter Anzahl von Bänken in Buswartehäuschen und dem hohen Austausch unter den Vereinen und Bürger/innen im Lemgoer Süden ein. Im Rahmen der Quartiersarbeit und in Verbindung mit dem überregionalem Projekt Smart Country Side gibt es weitere Ziele, so denkt man über barrierefreies sowie betreutes Wohnen im Quartier nach, um älteren Mitbürgern die Möglichkeit zu geben auch in ihrem angestammten Wohnbereich verbleiben zu können.  Die Nutzung digitaler Kommunikation soll ebenso wie eine Internetplattform mit verschiedenen Angeboten gefördert werden. Zudem sind Schulungsmöglichkeiten und die Anschaffung von Hardware z. B. auch für die Veranstaltungen der Vereine im Laubker Gemeinschaftsraum in der Überlegung. Eine Jugendveranstaltung rund um die Südschule ist gerade in der Vorbereitung, hierzu so Tiemann sei eine entsprechende Arbeitsgruppe sehr aktiv.

 

Die nächste Zukunftswerkstatt der Quartiersarbeit für Lemgo Süd trifft sich am 19. März ab 18.00 Uhr in der Südschule. Alle bisher Aktive aber auch weitere Interessierte sind herzlich eingeladen.

 

Lemgo auf positivem Weg

 

Im zweiten Teil des Abends berichtete Markus Baier sehr anschaulich über die grundsätzlich positive Entwicklung der Alten Hansestadt Lemgo in den letzten Jahren sowie über die zukünftigen Projekte. Als Erstes ging er auf die Innenstadt ein, welche über ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) aktiviert wird. Die Sanierung der Mittelstraße gilt dabei als wichtigstes Projekt. Die Abwicklung der Baumaßnahme, aber auch die in Teilen schon fertiggestellte gelungene Gestaltung findet allgemein viel Anerkennung, dies bestätigten auch die Anwesenden.

 

Danach führte Baier die über 50 Anwesenden schon einmal visuell durch den in Planung befindlichen Auenpark entlang der Bega. Seien es die bereits geschaffenen Begaterrassen, der vorgesehene Begabalkon oder der Aussichtspunkt, hier werde sich in den nächsten Jahren noch viel tun. Über das ISEK soll die Lemgoer Innenstadt über den Auenpark mit dem Innovation Campus rund um die Hochschule verbunden werden.

 

Gerade im Innovation Campus hat es in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung gegeben. So machte Markus Baier deutlich, wie viele Arbeitsplätze hier geschaffen wurden und welche Potenziale noch vorhanden sind. Innerhalb von zehn Jahren sei mit 600 bis 800 weiteren Arbeitsplätzen zu rechnen. Festzustellen sei, dass die Digitalisierung im vollen Gange ist, sie betrifft die gesamte Bevölkerung und sorgt für einen tiefgreifenden Wandel in allen Lebensbereichen. Dabei stellt die Vernetzung über das Internet die wesentliche Grundlage da. Hieran wird im Innovation Campus in Lemgo ganz wesentlich mit gearbeitet.

 

Das die Stadt ein attraktiver Standort in der Region ist, hängt wesentlich mit der guten Infrastruktur, dem steigenden Arbeitsplatzangebot, der attraktiven Innenstadt und dem Hochschulstandort zusammen. Zudem die Hochschule auch Entwicklungsimpulse für den Wohnungsmarkt gebe. Dieses alle führe dazu, dass die vormals prognostizierten Einwohnerrückgänge bis zum Jahr 2035 von 12 % sich nach derzeitigen Berechnungen auf unter 3 % reduzieren, wenn die positive Entwicklung der Stadt so weiter betrieben werden kann. Durch vermehrten Zuzug aufgrund der Arbeitsplatzsituation in Industrie, Handwerk, Gewerbe aber auch im Innovation Campus könnten demographische Verluste weitestgehend ausgeglichen werden.

 

Der Referent hob positiv die Überlegungen in der Quartiersarbeit  für Lemgo Süd zur Schaffung von barrierefreien Wohnungen für ältere Mitbürger vor Ort hervor. Hierdurch werden vorhandene z.T. sehr große Wohnungen und Gebäude frei und es besteht die verstärkte Chance einen Generationenwechsel im vorhandenen Gebäudebestand zu unterstützen und wertvolle Ressourcen zu sparen. Ein Generationenwechsel befördere den Zuzug von Familien mit Kindern was wiederum die gute Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur sichere. Aber nicht nur durch die Nutzung des vorhandenen Bestandes sondern auch durch ein vorgesehenes Baulandprojekt im Pahnsiek, welches die Schaffung von neuen Wohnhäusern ermöglicht, ist eine weitere positive Entwicklung in der Wohnraumversorgung zu erwarten.

 

Neben der Gewerbe- und Industrieentwicklung in Lemgo sparte er aber auch das die Bürger/innen des Lemgoer Südens besonders interessierende Thema der zukünftigen möglichen Entwicklung im Bereich der Mehrzweckhalle Laubke nicht aus. Dabei sprach Markus Baier die laufenden Beratungen zum Freizeitstättenentwicklungskonzept im Rahmen des Leaderprogrammes an. Abschließend stand der Geschäftsbereichsleiter noch für Einzelfragen der Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.

 

Nachbarschaftsvorsitzender Markus Klußmeier dankte abschließend den beiden Referenten für diesen sehr informativen Abend und allen Anwesenden für die hohe Beteiligung an der Veranstaltung.  

 

Die nächste Monatsversammlung der Nachbarschaft Laubke-Pahnsiek findet am Freitag, 06. April 2018 ab 20.00 Uhr im Laubker Gemeinschaftsraum statt. Dann steht ein Gespräch mit dem zuständigen Bezirksbeamten der Polizei auf der Tagesordnung.

Bild- und Textquelle: Nachbarschaft Laubke Pahnsiek