Mit IHK-Rechner Gebühren vergleichen

Anhand der Verbräuche eines Beispielbetriebes aus der Oberflächenveredelung wird offensichtlich, wie groß die Unterschiede bei den Gebühren ausfallen.

Mehr als 80 Prozent Preisdifferenz bei Wasser- und Abwasserkosten
Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) hat bei den 16 lippischen Kommunen die aktuellen Gebühren für Wasser und Abwasser erhoben und verglichen. Die Daten sind in einen Online-Rechner eingeflossen, mit dem Unternehmen und auch Privathaushalte vergleichen können, wie viel mehr oder weniger Geld sie für die gleiche Leistung in einer anderen lippischen Kommune bezahlen müssten.

Wie in den Vorjahren fallen die Gebühren wieder sehr unterschiedlich aus. Wasser und Abwasser sind in Leopoldshöhe, Lage und Detmold besonders für Unternehmen ein „teures“ Gut. Privatpersonen müssen im Extertal, in Lemgo und Barntrup am tiefsten in die Tasche greifen. Spitzenreiter im positiven Sinn bleibt die Gemeinde Schlangen.

Im Schnitt aller lippischen Kommunen sind die Gebühren 2018 wieder leicht gestiegen. Fünf Kommunen haben die Preise erhöht, am stärksten Leopoldshöhe, Kalletal und Extertal. Je nach Verbrauch und versiegelter Fläche zahlen Bürger und Unternehmen hier zwischen vier und sechs Prozent mehr als 2017. Weniger hoch als im Vorjahr fällt die Gebührenrechnung vor allem in Bad Salzuflen und Barntrup aus.

Die IHK Lippe hat zur Veranschaulichung die Kosten für drei unterschiedliche, fiktive Unternehmen berechnet (siehe Tabelle). „Die Gebührenunterschiede sind auch im Jahr 2018 wieder extrem“, konstatiert Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe. „In Lage und Leopoldshöhe müssen die Unternehmen 80 bis knapp 90 Prozent mehr zahlen als in Schlangen.“ Ein ähnliches Bild zeige sich auch bei Privathaushalten: „Die Gebühren fallen in einem Haushalt mit 120 Kubikmetern Wasserverbrauch und 130 Quadratmetern versiegelter Fläche im Extertal pro Jahr um über 400 Euro (70 Prozent) höher aus als in Schlangen“, so Carl. Solch extreme Differenzen seien trotz vieler Einflussfaktoren nur schwer zu erklären.

Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels fordert die IHK die Kommunen auf, die Wasserver- und
-entsorgung so effizient wie möglich zu gestalten. Auch sollten durch Abwassergebühren keine Haushaltslöcher gestopft werden. Vielmehr könnten die Kommunen den eigenen Wirtschaftsstandort durch wirtschaftsverträgliche Gebühren stärken, empfiehlt die IHK Lippe. Denn hohe Gebühren seien für Unternehmen ein wesentlicher Standortnachteil. Das habe auch die letzte Standortumfrage der IHK Lippe gezeigt.

Die individuellen Kosten können Unternehmen jeder Größe sowie Haushalte im Online-Gebührenrechner der IHK Lippe selbst errechnen und mit denen in anderen Kommunen vergleichen. Der Rechner hebt die teuerste und die günstigste Kommune hervor und stellt die Ergebnisse grafisch dar – auch im Vergleich der letzten sechs Jahre.

Online-Rechner: www.detmold.ihk.de
(Menü: Innovation und Umwelt / Umweltschutz / Aktuelles)

Bild- und Textquelle: IHK Lippe