Internationaler Tag der Familie

In einer Familie ist der Eine für den Anderen da: Für Birgit Rehse (links) ist es ganz selbstverständlich, dass sie ihre Mutter Renate (rechts) zu Hause pflegt. Foto: Johanneswerk/ Christian Weische

Wie der Spagat zwischen Beruf und Familie gelingen kann

Bad Salzuflen. Birgit Rehse arbeitet als Hauswirtschaftskraft bei Johanneswerk ambulant in Bad Salzuflen. Hört sich erstmal ganz normal an. Doch das Besondere an Birgit Rehse: Sie vereinbart die Termine weitestgehend mit ihren Kunden selbst und gestaltet damit einen ganz individuellen Arbeitsplan. Und das hat auch einen Grund: Die 56-jährige kümmert sich zu Hause um ihre pflegebedürftige Mutter.

Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Egal, ob es die kleinen Kinder sind oder die Angehörigen, die zu Hause gepflegt werden, „Absprachen und eine genaue Planung sind das A und O“, weiß Birgit Rehse. Die Pflegehilfskraft kümmert sich seit fast zehn Jahren zu Hause um ihre 82-jährige Mutter Renate. An vier Tagen in der Woche arbeitet sie zusätzlich zehn Stunden als Hauswirtschaftskraft beim ambulanten Dienst des Johanneswerks in Bad Salzuflen.

Flexibilität schätzen auch die Kunden

Mit ihrem privaten Auto fährt sie von ihrem zu Hause direkt zu den Kunden. „Ich habe feste Tage, an denen ich arbeite. Montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr – eher geht nicht. In diesem Rahmen kann ich mir die Termine mit den Kunden aber flexibel gestalten – andersherum können das die Kunden natürlich auch“, sagt die 56-Jährige. Eine Flexibilität, die Kunden und Mitarbeitende in Bad Salzuflen sehr schätzen.

Immer, wenn es in ihre Route passt, fährt Birgit Rehse zu Hause vorbei und schaut nach ihrer Mutter. Auch die muss flexibel sein: „Wenn es bei mir mal etwas länger dauert, dann muss auch das Mittagessen mal warten. Über den Hausnotruf von inkontakt, bin ich für Mama aber immer erreichbar.“ Auch das Einspringen für Kollegen oder eine Vertretung bei Krankheit sei bei Johanneswerk ambulant in Bad Salzuflen gut geregelt. „Unsere Chefin zieht da voll mit und springt auch mal ein. Das gibt dem ganzen Team eine tolle Motivation“, sagt Birgit Rehse.

Dienste nach Maß

Außer Birgit Rehse gibt es noch weitere Mitarbeiterinnen im Team von Leiterin Lena Dück, die individuelle Arbeitspläne haben. Eine davon ist Isabel Knocks. Die 30-jährige ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern (Zwillinge: 4 Jahre und Kleinkind: 17 Monate) und arbeitet 20 Stunden in der Woche. „Während ich arbeite, passt der Opa auf meine drei Kinder auf. Am Wochenende sind sie bei ihrem Vater“, sagt Isabel Knocks. Direkt beim Vorstellungsgespräch im letzten Jahr habe die gelernte Pflegefachkraft gesagt, wann und wie sie arbeiten kann. „Ich stoße im Team und bei meiner Chefin auf viel Verständnis. Gerade mit kleinen Kindern kann schnell etwas dazwischen kommen. Dann unterstützen mich die Kollegen. Das habe ich alles auch schon mal anders erlebt“.

Erfolgsfaktor: Zusammenhalt

Bei Johanneswerk ambulant in Bad Salzuflen sei das alles kein Problem, bestätigt Teamleiterin Lena Dück. „Dienste nach Maß sind bei uns möglich. Das Team spielt hier super mit“. Zwar seien dafür einige Absprachen mehr nötig, aber „wenn die Mitarbeiter zufrieden sind, sind sie leistungsfähiger, motivierter und fühlen sich wohl“, so Lena Dück. Also eine Situation, von der Mitarbeitende und Unternehmen gleichermaßen profitieren. Das können auch Birgit Rehse und Isabel Knocks bestätigen. „Wenn alle im Team zusammenhalten und mitziehen, dann läuft es auch“, sagt Birgit Rehse.

Birgit Rehse und auch Isabel Knocks stehen damit beispielhaft für viele Mitarbeitende im Evangelischen Johanneswerk. Sie zeigen, welchen Stellenwert die Familie im Unternehmen einnimmt und wie sich Beruf und Familie durch individuelle Absprachen vereinbaren lassen.

Bild- und Textquelle: Ev. Johanneswerk gGmbH