Zu Besuch in der Abtei Fulda

Schwester Christa Weinrich erläutert den Besuchern Bedeutung und Nutzung von Kräutern

Lemgo/Fulda. Die Teilnehmer/innen einer Fahrt zum Klostergarten der Abtei Fulda waren begeistert über die von den Benediktinerinnen im Rahmen der Selbstversorgung umgesetzte Konzeption des Biologischen Obst- und Gartenbaus. Ganz bewusst hat man dort nach dem zweiten Weltkrieg den Weg mit Verzicht auf den Einsatz von Chemie gewählt, als immer mehr chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel auf den Markt kamen. Dies wird auch als notwendigen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung gesehen. Somit zählen die Benediktinerinnen zu den Pionieren des biologischen Anbaus. Organisiert wurde die Fahrt von den Volkshochschulen in Kooperation mit dem BUND Lemgo. Im Rahmen der Führung erläuterte Ordensschwester Christa Weinrich, eine gelernte Gartenbauingenieurin, wie man durch Kompostierung, Bodengesundheit und Mischkultur zu hohen Erträgen kommen kann. Berühmt ist inzwischen der dort mit entwickelte Kompostbeschleuniger mit Namen HUMOFIX. Innerhalb von 6 bis 8 Wochen sorgt er dafür, dass aus Küchen- und Gartenabfällen feinster Humus wird, der im Garten für eine hohe Pflanzengesundheit sorgt.

Mit Stolz berichtete Schwester Christa, dass ihr HUMOFIX-Pulver inzwischen in die ganze Welt versandt wird. Für viele der Besucher war neu, dass man im Rahmen der Mischkultur neben Kräutern auch Blumen zur Abwehr von Schädlingen einsetzt. Tagetes, auch Studentenblume genannt, wehren Nematoden ab und Ringelblumen, unter Tomaten gepflanzt, sorgen für deren Gesundheit und die Blüten bereichern einen Salat. Wenn diese Maßnahmen noch nicht den notwendigen Erfolg bringen, kann man in der Broschüre der Abtei „Pflanzensaft gibt Pflanzen Kraft“ nachlesen, wie durch Pflanzenjauchen und – brühen auf natürliche Weise Schädlinge bekämpft werden können. Am Nachmittag gab es dann eine weitere Führung durch die Altstadt von Fulda mit Dom, Stadtschloss, Schlossgarten und Barockviertel. Beim BUND Lemgo hat man die Hoffnung, dass man die Teilnehmer/innen dazu motivieren konnte auch im Interesse des Erhalts von Insekten im eigenen Garten keine Chemie mehr einzusetzen.

Bild- und Textquelle: BUND Lemgo