Gegen häusliche Gewalt – Notfallkarte informiert Betroffene über Beratungsangebote

Für die Auslage und Mitnahme der Notfallkarte „Hilfe bei Gewalt“ werben Karin Tegeler (Frauenberatung Alraune e.V.), Juliane Harmel (Polizeikommissarin), Nicole Krüger (Kreis Lippe – Gleichstellungsstelle), Elke Wachtmann (Kreispolizeibehörde Lippe – Opferschutz), Regina Homeyer (Stadt Detmold – Gleichstellungsstelle) und Leonhard Risse (Polizeikommissar).
Foto: Sonja Thelaner/Kreispolizeibehörde Lippe

Lippe. Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren ist von häuslicher Gewalt betroffen. Dabei spielen Herkunft, Bildungs- und Einkommensschicht keine Rolle. Das Kooperationsgremium „Für Lippe gegen häusliche Gewalt“ hat nun eine Notfallkarte veröffentlicht, die Betroffene über Beratungsangebote in der Region informiert. „Häusliche Gewalt ist sowohl körperlich als auch seelisch besonders belastend, da sie im eigenen zu Hause, einem Ort, der eigentlich Schutz und Geborgenheit vermittelt, stattfindet und von einem vertrauten Menschen ausgeht. Daher wollen wir schnelle und einfache Hilfe anbieten“, erklärt Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe.

Die Karte enthält alle wichtigen Notfallrufnummern auf einen Blick. Darüber hinaus leitet ein QR-Code auf die Homepage www.haeusliche-gewalt-lippe.de weiter. Die Plattform enthält Kontaktinformationen zu allen im Kreis Lippe vorhandenen Hilfen im Bereich Häuslicher und Sexualisierter Gewalt. Zusätzlich sind Broschüren und Flyer in deutscher, englischer, türkischer und russischer Sprache abrufbar.

Gerade Frauen, die sich noch scheuen persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen oder nicht wissen, an wen sie sich wenden können, sollen von der Karte profitieren. Polizisten geben die Übersicht daher beispielsweise im Rahmen von Einsätzen bei häuslicher Gewalt weiter. Zudem sollen Arztpraxen, Apotheken und Geschäfte bei der Verteilung eingebunden werden. Interessierte Unternehmen oder Institutionen können die Notfallkarte bei Nicole Krüger unter n.krueger@kreis-lippe.de anfordern.

Seit dem Jahr 2002 besteht das Kooperationsgremium „Für Lippe gegen häusliche Gewalt“. Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist der erhöhte Schutz und die Sicherheit für alle von häuslicher Gewalt bedrohten Frauen und Kindern. Gleichsam sollen die Täter in die Verantwortung genommen werden, um das Signal zu senden: Gewalt ist nicht tolerierbar! Neben der Qualifizierung und Fortbildung von Fachkräften durch das Kooperationsgremium, werden konkrete Projekte und Beratungsangebote für hilfesuchende Frauen und Kinder angeboten.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe