Vieregge fordert: „Bäderoffensive“ in nationaler Tourismusstrategie verankern

Die lippische CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge testet ein Kneipp-Becken im Kurpark von Bad Salzuflen

„Gesundheitstourismus made in Germany ist ein bislang zu sehr unterschätztes Zukunftsthema. Kurorte und Heilbäder sollen stärker im Fokus der geplanten nationalen Tourismusstrategie des Bundes stehen“, fordert die lippische CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge. „Eine Heilbäder-Offensive zur Stärkung und nachhaltigen Förderung unserer knapp 350 hoch prädikatisierten Gesundheitsstandorte von Sylt bis Bad Hindelang und von Borkum bis Bad Schandau ist dringend notwendig. Von einer Aufwertung des Gesundheitstourismus würde auch die Region Ostwestfalen-Lippe mit mehreren Heilbäder-Standorten deutlich profitieren“, so Vieregge.

Auf Initiative von Kerstin Vieregge, Mitglied der CDU-/CSU-Arbeitsgruppe Tourismus im Deutschen Bundestag, soll die „Bäderoffensive“ mit in das Positionspapier zur nationalen Tourismusstrategie aufgenommen werden. Im Vorfeld des Deutschen Heilbädertages, vom 27. bis 29. September in Bad Salzuflen verweist die Abgeordnete auf den nationalen Stellenwert der Heilbäder: „Sowohl aus gesundheitlicher wie auch aus Tourismus-Sicht brauchen wir ein innovatives Förderkonzept und vernetztes Handeln für unsere Gesundheitsstandorte. Denn knapp 30 Prozent aller Übernachtungen in Deutschland finden in den spezialisierten Heilbädern und Kurorten statt.“ Eine erste Maßnahme soll eine bundesweite Stärken-Schwäche-Analyse sein, für deren finanzielle Förderung durch den Bund sich Vieregge derzeit engagiert.

„Die Struktur der Prävention und Rehabilitation in Deutschland ist weltweit einmalig. Nicht nur im Zuge des demographischen Wandels ist es dringend notwendig, diese Punkte wieder in den Vordergrund zu stellen“, so Vieregge. Der Erhalt der körperlichen und seelischen Gesundheit sei auch vor dem Hintergrund der längeren Lebensarbeitszeit und dem Fachkräftemangel ein wichtiger Baustein für eine funktionierende Gesellschaft: „Wir müssen den Menschen Möglichkeiten zum Ausruhen, Regenerieren und Genesen geben – in Zukunft gilt das noch mehr als heute.“ Dafür sind die Heilbäder und Kurorte mit ihren naturgebundenen Heilmitteln besonders prädestiniert. Dazu ist aber auch ein Umdenken bei Ärzten, Kranken- und Rentenkasse notwendig: „Die Zahl der Verordnungen für Berufstätige, für Mütter und Rentner muss wieder zunehmen“, meint die lippische Bundestagsabgeordnete, die sich auch eine stärkere, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit wünscht. „Die Möglichkeiten einer Kur oder eines geförderten Gesundheitsurlaubes müssen wieder bekannter werden. Der intensive und gleichzeitig erholsame Aufenthalt in einem Heilbad, kann oft wesentlich besser zur Gesundung beitragen als einzelne Maßnahmen im Alltagsstress.“

Bei einer Aufnahme in die nationale Tourismusstrategie sieht Vieregge ebenfalls positive Effekte in der Werbung um ausländische Gäste, auch in Ostwestfalen-Lippe: „Die hohe fachliche Kompetenz der deutschen Gesundheitswirtschaft wird im Ausland hochgeschätzt. Hier sind noch nicht alle Potenziale genutzt.“

Unterstützung erhält Vieregge für ihren Vorstoß von der Präsidentin des Deutschen Heilbäderverbandes, Brigitte Goertz-Meissner, langjährige Kurdirektorin von Baden-Baden: „Eine nachhaltige Stärkung der Kurorte und Heilbäder durch strategische, langfristige Planung und Entwicklung stärkt die Gesundheitslandschaft in Deutschland für die Zukunft.“ Derzeit seien viele Orte dabei, sich individuell neu am Markt zu positionieren: „Hier werden vielfach innovative Ansätze vorgedacht, geplant und angegangen, die wir deutlich besser vernetzen und kommunizieren müssen.“ Eine Bäderoffensive wie vorgeschlagen, könnte hier den Heilbädern und Kurorten unter die Arme greifen und sie mit ihrer Gesundheitskompetenz, als Tourismusziele und als Arbeitgeber stärken, sichern und weiterentwickeln helfen.

„Bei meinen Gesprächen mit der Präsidentin des Deutschen Heilbäderverbandes, dem nordrhein-westfälischen Heilbäderpräsident, Dr. Roland Thomas, und Kurdirektoren vor Ort habe ich viel Zustimmung erfahren“, berichtet Kerstin Vieregge. Auch ihre Kollegen in der Arbeitsgruppe haben positiv auf den Vorstoß reagiert. „Die Kurorte und Heilbäder als Kompetenzzentren der Gesundheit kommen in Bewegung – und das müssen wir in Berlin zum Wohle der Menschen und ihrer Gesundheit fördern, unterstützen und begleiten.“

Bild- und Textquelle: Kerstin Vieregge, MdB