Schachfreunde Lieme unterliegen in Letmathe

Letmathe/Lieme. Am vergangenen Sonntag mussten die Schachfreunde Lieme zum 3. Spieltag der NRW-Klasse beim SV Letmathe bei Iserlohn antreten. Der Gastgeber und Meisterschaftskandidat nahm den Kampf sehr ernst und führte seinen bislang besten Kader in dieser Saison ins Feld. Der Mannschaftskampf lässt sich in aufsteigender Brettreihenfolge erzählen, da diese recht genau mit den chronologischen Ereignissen übereinstimmt. Am Spitzenbrett stibitzte sich Tristan Niermann in seiner geliebten Katalanischen Eröffnung das Läuferpaar. Nachdem die Damen getauscht wurden, fand sich sein in der Mitte verbliebener König jedoch dem gegnerischen Springerpaar ausgesetzt, dass sein Kontrahent unter Zuhilfenahme zweier Türme und eines Läufers überzeugend zum Matt führte. Am zweiten Brett fand sich René Wittke schnell in einer passiven Stellung wieder, in der ihn sein Gegenüber mit beiden Randbauern attackierte. Mit fortschreitendem Spielverlauf konnte er seine Figuren aber entknoten und die c-Linie erringen. Eine Ungenauigkeit seines Gegners nutzte er nach der Zeitkontrolle aus und gewann eine Figur und damit die Partie. Die A-Mittelachse, bestehend aus Andy Himpenmacher, Arnold Essing, Andre Wolf und Andre Schaffarczyk, agierte weniger glücklich. Andy Himpenmacher  brachte früh die weißen Felder unter seine Kontrolle, und machte sich dann daran, auf dem Königsflügel anzugreifen. Als sein Gegner unterdessen einen a-Freibauern bildete, der zusammen mit dem fianchettierten Läufer auf g7 ein gefährliches Duo entstehen ließ, sah sich der Liemer zu rabiaten Maßnahmen genötigt. Diese schlugen jedoch fehl und er musste die Segel streichen. In einer Stonewall-Struktur bildeten Arnold Essings schwarze Figuren eine recht passive, jedoch flexible Verteidigungsaufstellung. Bei dem Versuch, das Eindringen der weißen Dame zu verhindern, kam es zu einer dreifachen Stellungswiederholung und die Partie endete mit Punkteteilung. In einer Spanischen Eröffnung machte die Stellung von Andre Wolf einen sehr angenehmen Eindruck, zumal sein Gegner sich strecken musste, um den verloren gegangenen e-Bauern wiederzubekommen.

Mit wenig Zeit kam es zu einer Abwicklung, in der Andre zwei Leichtfiguren gegen einen Turm bekam; leider fand er nicht die beste Verteidigung und seine Streitmacht musste sich den schwarzen Schwerfiguren geschlagen geben. Andre Schaffarczyk hatte sich gegen eine Katalanische Eröffnung gut verteidigt und konnte eventuell selbst darauf hoffen, am Damenflügel aktive Maßnahmen zu ergreifen. Als die Vorpostenfelder beider Springer auf c5 bzw. c4 gesichert waren, brachte ein weißer Vorstoß auf der a-Linie Andre jedoch um Haus und Hof und er musste aufgeben. Holger Stork hatte ausgangs der Eröffnung eine dominante Stellung auf der d-Linie entwickelt. Leider schlug er dann mit der falschen Leichtfigur auf d7, und sein Kontrahent konnte sich verteidigen. Die Partie endete in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel mit Remis. In einer strategischen Manövrierstellung betastete sich Oliver Schulte mit seinem Widersacher. Als dieser jedoch eine Qualität einbüßte, bekam Oliver die Oberhand, öffnete die Stellung und führte seinen Vorteil im Endspiel gekonnt zum Sieg. Unter dem Strich steht also eine 3:5 Auswärtsniederlage, die die Liemer in das untere Mittelfeld der Tabelle zurückwirft. Am 2. Advent steht der nächste Heimkampf gegen Niederkassel an.

Textquelle: Schachfreunde Lieme