Das Ende der Monarchie und die ersten demokratischen Wahlen in Lippe

Vortrag im Rahmen der Ausstellung Revolution! Lippe 1918 – Aufbruch in die Demokratie, am Donnerstag, dem 31. Januar, um 19.30 Uhr, im Lippischen Landesmuseum Detmold

Detmold. Die Revolution von 1918 führte im Deutschen Reich zum Sturz der Monarchie. Nach der Abdankung des Kaisers war die politische Zukunft in Deutschland zunächst unklar. Die äußeren Umstände, nach einem verlorenen Krieg, Streiks und Putschversuchen, eine parlamentarische Demokratie einzurichten, waren schwierig. Der Rat der Volksbeauftragten wollte die Entscheidung über die zukünftige Verfassung und Staatsform einer Nationalversammlung überlassen. Diese sollte in einer freien und geheimen Wahl am 19. Januar 1919 gewählt werden. Wahlkampf und Wahl fanden vor dem Hintergrund großer politischer Unruhe statt. Die deutsche Gesellschaft war tief gespalten. Eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Parteien buhlte um die Gunst der Wähler. Kaisertreue wollten wieder Vorkriegsverhältnisse herstellen. Radikale Rechte strebten eine Diktatur an und radikale Linke wollten eine Räterepublik nach russischem Vorbild ausrufen.

Erstmals in der deutschen Geschichte erhielten alle Frauen und Männer über 20 Jahre das freie, gleiche und geheime Wahlrecht. Die Wahl zur Nationalversammlung 1919 war die erste deutschlandweite Wahl nach dem Verhältniswahlsystem. Es löste das Dreiklassenwahlrecht ab. Dieses teilte die Wähler in drei Klassen ein, nach der Höhe ihres Steueraufkommens. Der ersten Klasse gehörten in der Regel Großgrundbesitzer und Adelige, der zweiten Klasse überwiegend Kaufleute an, alle übrigen machen die Wähler der dritten Klasse aus. Dank dieses Systems hatte die Stimme eines Wählers der ersten Klasse ein weitaus höheres Gewicht.

Auch in Lippe beteiligten sich Frauen und Männer an der ersten reichsweiten Wahl nach der Revolution von 1918. Eine Woche später, am 26. Januar 1919, gingen die Lipper erneut zu Wahlurnen, um den Lippischen Landtag, die Stadtverordnetenversammlungen und die Gemeinderäte zu wählen.

Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, ehemaliger Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen, ist einer der besten Kenner dieser ersten Phase der Demokratie in Lippe. In seinem Vortrag am Donnerstag, dem 31. Januar 2019, um 19.30 Uhr, beleuchtet er das Ende der Monarchie und die ersten demokratischen Wahlen in Lippe. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Donnerstag, 31. Januar, 19.30 Uhr

Das Ende der Monarchie und die ersten demokratischen Wahlen in Lippe

Vortrag Prof. Dr. Wilfried Reininghaus

Eintritt frei

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um Voranmeldung gebeten: 05231 9925 0 oder shop@lippisches-landesmuseum.de

Bild- und Textquelle: Lippisches Landesmuseum Detmold