Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in Lippe

Vor Ort in Lügde-Elbrinxen: (v.l.) Bürgermeister Heinz Reker und Hermann Wenneker, Ortsbürgermeister von Lügde-Elbrinxen sowie Landrat Dr. Axel Lehmann. Foto: Kreis Lippe

Lippe. Anlässlich eines Besuchs in Lügde-Elbrinxen erklärte Landrat Dr. Axel Lehmann: „Der Missbrauch eines Kindes ist ein furchtbares Verbrechen, jeder einzelne Fall ist ein unfassbarer Übergriff. Mich machen die Nachrichten sehr betroffen, die Opfer müssen durch Hilfe- und Beratungsangebote unterstützt werden. Wir wollen nicht zur Tagesordnung übergehen. Vor uns liegt ein langer Weg.“ Das Gespräch mit Bürgermeister Heinz Reker und Hermann Wenneker, Ortsbürgermeister von Lügde-Elbrinxen, verdeutlichte den Schockzustand in der Kommune Lügde, im lippischen Südosten und im gesamten Kreis Lippe.

Hilfen, die angeboten werden

Der Kreis Lippe bietet ein Beratungstelefon für Eltern, Familien und pädagogische Fachkräfte an. Die Anrufer können sich anlässlich der Geschehnisse und der medialen Berichterstattung für Fragen und Sorgen im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt oder sexuellem Missbrauch an das Beratungstelefon wenden. Das Beratungstelefon ist von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr unter 05231 / 62 16 33 erreichbar. Es ist mit erfahrenen psychologischen und pädagogischen Fachkräften und Therapeuten besetzt. Neben telefonischen Beratungen werden auch weitere Unterstützungsleistungen vermittelt.

Neben der Beratung durch das Jugendamt des Kreises Lippe steht vor Ort auch das SOS-Beratungszentrum für ein weiteres Angebot bereit. Dadurch wird das Hilfsangebot direkt vor Ort erweitert. Diese Beratung ist freiwillig, kostenfrei und vertraulich. Die Termine im Rathaus in Lügde: Am Mittwoch, 6. Februar, 9 bis 12 Uhr sowie an den Montagen, 11., 18., 25. Februar und 4. März, jeweils 14 bis 16 Uhr. Bei Bedarf werden weitere Termine angeboten.

Die KiTas und Schulen in Lügde verteilen Elternbriefe. Diese geben Tipps, wie sich Eltern in der aktuellen Situation verhalten können und weisen auf das Beratungstelefon und Hilfsangeboten hin.

Kreis Lippe und Polizei Lippe unterstützen die Aufklärung

Es besteht behördenübergreifend eine große Bereitschaft, die Vorgänge selbstkritisch aufzuarbeiten und mit der Staatsanwaltschaft zu kooperieren. „Die Beurteilung des Verhaltens einzelner Behördenmitarbeiter in dieser Angelegenheit liegt bei den Ermittlungsbehörden. Das Ergebnis bleibt abzuwarten“, erklärt Landrat Dr. Lehmann. Die erforderlichen Unterlagen liegen den Ermittlern vor. „Zur Aufarbeitung arbeiten wir mit allen Behörden zusammen und werden durch das Landesjugendamt NRW begleitet.“

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe