SPD Detmold für schnellen Ausstieg aus der Braunkohle

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Ein Drittel der Braunkohlekraftwerke bis 2024 abschalten

Die Stromgewinnung aus Braunkohle stelle die schmutzigste Art der Energiegewinnung dar. Bei keiner anderen Art der Energieerzeugung wird so viel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wie bei der Verbrennung von Braunkohle. „Wenn wir den Klimawandel stoppen, den Anstieg der Meeresspiegel bremsen, die Gletscher erhalten und das Klimaabkommen von Paris einhalten wollen, müssen wir schneller aus der Braunkohle aussteigen. Selbstverständlich müssen Ersatzarbeitsplätze für das rheinische Braunkohlerevier geschaffen werden“, das berichtet jetzt die Detmolder SPD-Ortsvereinsvorsitzende, Sonja Wardecki, aus einem Papier ihrer Parteigenossen. Die Detmolder Sozialdemokraten hatten sich in einer Mitgliederversammlung intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Es müssten bis 2024 ein Drittel aller Kohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Die Auswirkungen des Klimawandels seien direkt und indirekt längst in Detmold angekommen. Der letzte Sommer mit seiner Hitze- und Dürrewelle sei eindeutig auf das veränderte Klima zurückzuführen. Und dieser Klimawandel sein nun mal menschengemacht. Aber auch die indirekten Folgen durch höhere Versicherungsschäden würden in Detmold ankommen. So erklärte jüngst die Münchner Rückversicherung  das vergangene Jahr zum „teuersten Naturkatastrophenjahr“, Hochwasser- und Sturmkatastrophen seien seit 1980 häufiger geworden, hieß es in etlichen Medienmeldungen zur Veröffentlichung der jüngsten Schadenstatistik. Dies führe zu höheren Versicherungsprämien und zu einer Reduzierung des Steueraufkommens, erklären die Sozialdemokraten aus der Residenzstadt.

Aber auch der Erhalt der Arbeitsplätze in den Braunkohlerevieren Deutschlands und der notwendige Strukturwandel spielten in der Diskussion eine Rolle. „Wenn wir den Klimawandel als weltweite Herausforderung ansehen, müssen wir auch weltweite Aufforstungsprogramme unterstützen, weil Bäume ja bekanntlich in der Lage sind, Kohlendioxid  zu speichern und damit aus der Atmosphäre zu nehmen. In Trockengebieten ärmerer Länder könnten die dafür erforderlichen Flächen insbesondere durch Bewässerung aus umweltfreundlichen  sonnenbetriebenen Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen werden.  Der SPD-Ortsverein Detmold fordert deshalb, auch mit öffentlichen Mitteln und im Rahmen der Entwicklungshilfe eine neue Industrie zur Produktion von sonnenbetriebenen Meerwasserentsalzungsanlagen dort zu fördern und aufzubauen, wo Arbeitsplätze durch die Abschaltung von Braunkohlekraftwerken auch in NRW verloren gehen. Damit kann Arbeitsplatzsicherheit und Klimaschutz zusammen gedacht werden“, erklärt der Ortsverein in einer Pressemitteilung. Diese Resolution wird der Ortsverein weiterleiten an die entsprechenden Ausschüsse und Minister in Bund und Land.

Textquelle: SPD Lippe