Herausforderungen von „Alter und Migration“ begegnen

Tanja Lupuljev (Konferenzorganisatorin); Bahar Yolda Dyck (Referentin, Gesundheits- und Krankenpflegerin), Norbert Scherpe (Referent, ehemaliger Integrationsbeauftragter der Stadt Minden), Suna Arslan (Referentin, Stationsleiterin einer geriatrischen Abteilung), Anne-Kathrin Edler (KI – Organisatorin der Informationsveranstaltung) und Sabine Beine (Fachdienstleitung Soziales und Integration Kreis Lippe)

Infoveranstaltung des Kreises bot Lösungsansätze und Ideen für die Praxis

Lippe. Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist ein komplexes Handlungsfeld, das auch vor der Pflege und dem Alter keinen Halt macht. Denn in diesem Bereich ist einiges im Wandel.  Wurden die Älteren früher häufig noch durch Familienangehörige gepflegt,  zeigt sich mittlerweile auch hier die Tendenz zu weniger Kindern und häufigerer Berufstätigkeit. Der Kreis Lippe lud daher zur Informationsveranstaltung „Kultursensible Pflege“ ein, um über „Alter und Migration“ sowie aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im diesem Themenkomplex zu diskutieren.

Die 41 Teilnehmenden setzten sich aus Fach-und und Leitungskräften aus der Pflege und den Sozialdiensten, kommunalen Sozialamtsleitern und Seniorenbeiräten zusammen. Gemeinsam folgten sie den Inputs der Gesundheits- und Krankenpflegerin Bahar Yolda Dyck über wissenschaftliche Grundlagen zur kultursensiblen Pflege. Sie ließen sich vom ehemaligen Integrationsbeauftragten der Stadt Minden, Norbert Scherpe, die deutsche Einwanderungsgesellschaft darstellen und hörten von der Stationsleiterin einer geriatrischen Abteilung, Suna Arslan, praktischen Beispiele.

„Der kultursensible Umgang mit älteren Menschen mit Migrationshintergrund sowie älteren Ausländern tritt inzwischen in den Fokus der Arbeit“, betont Sabine Beine, Leiterin des Fachdienstes Soziales und Integration des Kreises Lippe. So wisse man, dass unterer anderem kulturell bedingt unterschiedliche Sichtweisen auf Gesundheit und Krankheit eine Rolle spielten oder potenzielle Barrieren beim Zugang zu Gesundheitsleistungen aufbauten.

„Die interkulturelle Öffnung der Einrichtungen ist ein Weg in die richtige Richtung“, ergänzte Scherpe. Hierzu bietet das Kommunale Integrationszentrum (KI) Kreis Lippe kostenfrei eine interkulturelle Schulung für den Pflege- und Gesundheitsbereich an. „Ein neues Thema, das sich während der Informationsveranstaltung herauskristallisierte, ist der Bereich Pflege und Sprache, denn diese Hürde stellt im Alltag der Pflegekräfte eine besondere Herausforderung dar“, wie die Mitorganisatorin Anne-Kathrin Edler vom KI mitteilte. Auch dieses Thema werde in den Folgeveranstaltungen mitberücksichtigt werden.

Bild- und Textquelle: Kreis Lippe