Signal für Kinderschutz und Prävention

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Haushalt 2019 im Kreistag beschlossen

Lippe. Mit einem Gesamtvolumen von 484 Millionen Euro hat der lippische Kreistag nun den Haushalt 2019 beschlossen. Darin enthalten sind unter anderem Projekte wie Gesundheitszentren oder das multimodale Verkehrskonzept Lippe, die auch für die Regionale 2022 eine Rolle spielen sollen. Auch zwei zentrale Anliegen des Landrats sind auf den Weg gebracht worden: Die Einrichtung einer Fachstelle Kinderschutz beim Kreis Lippe sowie die Einrichtung eines Kinderschutzfonds. Mit Mitteln aus diesem Fonds sollen Kindertageseinrichtungen und Schulen im Jugendamtsbereich des Kreises Lippe dabei unterstützt werden, Programme und Projekte zur Prävention sexualisierter Gewalt und zum Kinderschutz einzuleiten. Außerdem hat der Kreistag dafür gestimmt, das Projekt „Paten für Kinder psychisch kranker Eltern“ fortzuführen. „Wir haben damit vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Lügde ein ganz wesentliches Signal gesetzt: Nämlich, dass wir in Lippe dem Schutz von Kindern einen sehr hohen Stellenwert geben. Mit den verabschiedeten Maßnahmen wollen wir ein noch engmaschigeres Netz aufbauen, um lippische Kinder und deren Familien aufzufangen. Es ist gut, dass wir dafür auch auf die breite Zustimmung aus der lippischen Politik zählen können“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Einrichtung der Fachstelle Kinderschutz und eines Kinderschutzfonds zur Förderung von Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt und Kinderschutz

Durch die Fachstelle Kinderschutz sollen sich Mitarbeiter innerhalb der Verwaltung besser vernetzen, miteinander beraten und kooperieren. Zusätzlich bietet sie die Möglichkeit zum fachlichen Austausch mit externen Einrichtungen, Trägern, Organisationen sowie der Öffentlichkeit. So wird die Fachstelle beispielsweise bei einer Kindeswohlgefährdung den Informationsfluss unterstützen und die reguläre Arbeit der Jugendhilfe ergänzen. Als multiprofessionelles Beratungsformat soll sie die Arbeit der Jugendhilfe intensivieren und ergänzen.

Das Vorhaben knüpft an vorhandene Netzwerke an, weitere Kooperationen und neue Netzwerke sollen jedoch aufgebaut werden, unter anderem wird eine engere Zusammenarbeit mit Schulen, Polizei und Justiz angestrebt.

Der Kinderschutzfonds bildet einen weiteren Baustein, der die Präventionsarbeit in Lippe stärken soll: Mit ihm sollen Projekte und Maßnahmen gefördert werden, die Kinder und Jugendliche über sexualisierte Gewalt aufklären und sie in ihrem Selbstbewusstsein stärken. Dadurch sollen sie möglichst frühzeitig sexuellen Grenzverletzungen und Übergriffe als solche erkennen und zuordnen können. Außerdem wird so auch erreicht, dass Betroffene Hemmungen abbauen, das Gespräch mit Vertrauenspersonen über das Erfahrene zu suchen und Hilfsmöglichkeiten einzufordern.

Um Mittel aus dem Kinderschutzfonds zu erhalten, können sich Träger und Einrichtungen mit Ideen und Angeboten an den Kreis Lippe wenden. „Aus der Politik haben wir das Signal bekommen, dass die Mittel des Kinderschutzfonds aufgestockt werden können. Der Kreis Lippe begrüßt diese Anregung ausdrücklich“, so Dr. Lehmann zum Volumen des Fonds.

Fortführung des Projekts „Kindern zur Seite – Patenschaften für Kinder psychisch kranker und belasteter Eltern“

Das Projekt startete im Herbst 2016 im Kreis Lippe und wurde zunächst für drei Jahre gefördert. „Die Erfahrungen mit dem Patenprojekt haben gezeigt, dass die Arbeit der Paten nicht nur von den Kindern und deren Eltern als entlastend und hilfreich empfunden wird. Sondern auch, dass diese Form der Familienarbeit ein wichtiger Teil der präventiven Jugendhilfe ist, denn mit Hilfe der Paten können wir lippische Familien nachhaltig unterstützen und begleiten“, betont Dr. Lehmann den Wert des ursprünglichen Landesprojekts. 

Wer als ehrenamtlicher Pate aktiv werden möchte, wendet sich an den Kreis Lippe: Die Mitarbeiter aus dem Bereich Familienfreundlicher Kreis und Kinderschutz erörtern dann im Vorgespräch die Rahmenbedingungen und auch die persönliche Eignung der Paten für diese Aufgabe. Sie werden dann in Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet und kontinuierlich durch die Fachkräfte der Kreisverwaltung begleitet und unterstützt.

Für Fragen und weitere Informationen rund um das Projekt „Kindern zur Seite – Patenschaften für Kinder psychisch kranker und belasteter Eltern“ steht Miriam Schäfer unter 05231/62 20 39 oder m.schaefer2@kreis-lippe.de zur Verfügung.

Textquelle: Kreis Lippe