Highspeed-Datenverbindung mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde

Jörg Karlikowski und Arnd Oberscheven, die Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold und Lemgo, freuen sich mit (von links) Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Krahl, Landrat Dr. Axel Lehmann, Ralf Settertobulte (Stadtwerke Lemgo), Dr. Reiner Austermann (Bürgermeister Lemgo), Andreas Schlichting (Stadtwerke Detmold), Rainer Heller (Bürgermeister Detmold) und Volker Mengedoth (Kommunales Rechenzentrum) über den guten Fortschritt der Baustelle für das neue High-Speed-Datenkabel. (Bild: Mike-Dennis Müller)

Stadtwerke Detmold und Lemgo verbinden ihre Städte mit einer Glasfaser-Hochgeschwindigkeitsleitung

Lippe. Hochschulen und Berufskollegs, Behörden sowie die Kreisverwaltung Lippe, das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg / Lippe und die Stadtwerke selbst: Diese und weitere Unternehmen in Detmold und Lemgo wünschen sich eine moderne Gigabit-Glasfaserverbindung, die einen sicheren Datenaustausch erlaubt und zugleich die Übertragung von hohen Datenvolumen in Echtzeit möglich macht. Die Stadtwerke Detmold und Lemgo realisieren diese Hochgeschwindigkeitsleitung jetzt im Rahmen eines gemeinsamen Infrastrukturprojektes: Bis Oktober 2019 verlegen sie ein zehn Kilometer langes Glasfaserkabel zwischen ihren Städten.

Der Bedarf ist da: Auf ihrem Weg zur Technischen Hochschule würde sich die Hochschule OWL mit ihren verschiedenen Standorten gerne über eine leistungsstarke Lichtwellenleiterverbindung auch mit der Hochschule für Musik in Detmold vernetzen. „Durch die moderne Datenkommunikation in Hochgeschwindigkeit würden sich für die interdisziplinäre Forschung und Lehre immense Standortvorteile hier bei uns im ländlich geprägten Lippe ergeben“, meint Rainer Heller, Bürgermeister der Stadt Detmold. „Es könnten sich ganz neue Möglichkeiten wie die rechnergestützte Liveschaltung zu Vorlesungen und Laborversuchen, den schnellen Zugriff auf digitale Bibliotheken oder die Einrichtung einer Campus-Cloud eröffnen“, ergänzt Dr. Reiner Austermann, Bürgermeister der Alten Hansestadt Lemgo.

Auch der Eigenbetrieb Schulen des Kreises Lippe möchte seine Standorte über die neue Hochgeschwindigkeitsleitung verbinden. Außerdem wickeln der Kreis Lippe und die Stadt Detmold ihre gesamte IT-Administration über das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg / Lippe in Lemgo ab. Eine leistungsstarke Lichtwellenleiter-Verbindung zwischen dem Kreishaus in Detmold und dem Kommunalen Rechenzentrum in Lemgo würde also auch dort erhebliche Vorteile für die vernetzten Fachbereiche mit sich bringen: Ob es um Online-Planauskünfte, den Austausch von digitalen Bauakten oder um die Vernetzung von Rettungsleitstellen und Schulen geht – immer wäre ein Datenaustausch in Echtzeit möglich.

So gehen die Stadtwerke Detmold gemeinsam mit den Stadtwerken Lemgo nun dieses Gemeinschaftsprojekt an: Als Infrastruktur-Dienstleister installieren sie eine ca. zehn Kilometer lange Leerrohrverbindung zwischen ihren Städten, die anschließend mit einer Lichtwellenleiter-Verkabelung versehen wird. „Wir bauen zunächst eine Highspeed-Verbindung mit 10GB/s auf, die sich zukünftig auf Übertragungsraten im Terrabytebereich aufstocken lässt“, erklärt Arnd Oberscheven, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo. „Die Kosten für diese skalierbare Hochgeschwindigkeitsleitung tragen wir Stadtwerke gemeinschaftlich“, so Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Detmolder Stadtwerke. „Denn der sichere Kommunikationsweg kommt uns bei unserer Zusammenarbeit ebenfalls sehr entgegen.“

Noch weitere Unternehmen und Institutionen in Detmold und Lemgo können sich dem Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke anschließen und eigene Glasfaserleitungen von den Stadtwerken mieten: Die Highspeed-Verbindung bietet Kapazitäten für bis zu 60 zusätzliche Projektpartner. „Durch das Bereitstellen der Leitung für kommunale Einrichtungen sowie für Industrie- und Gewerbebetriebe wird sich die Infrastruktur in beiden Städten erheblich verbessern“, meint Landrat Dr. Axel Lehmann. „Das Gemeinschaftsprojekt wird zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes führen, denn damit wird eine virtuelle Schnellstraße zwischen Lemgo und Detmold möglich gemacht.“

Sogar die Umwelt kann von der neuen Datenautobahn profitieren – zum Beispiel, wenn die beschleunigten Datenströme dazu führen, dass sich der Autoverkehr zwischen den Städten real reduziert. Denn mit der 10 GB/s-Leitung wären auch hochverfügbare sichere Homeoffice-Anwendungen möglich.

Bild- und Textquelle: Stadtwerke Lemgo