Ziegel machen wie vor 200 Jahren

Die Methoden der vorindustriellen Ziegelproduktion blieben von der Antike bis zum Beginn der industriellen Fertigung nahezu unverändert. LWL / Michael

Historische Produktion im LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage

Lage. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Sonntag (16.6.) zu einer Zeitreise ein: Museumsbesucher können von 11 bis 17 Uhr miterleben, wie mühevoll und schweißtreibend der Weg vom Ton zum Ziegel war, bevor Maschinen die körperlich anstrengendsten Arbeiten übernahmen.

Zunächst musste der gegrabene Lehm die richtige Konsistenz bekommen, indem Wasser und Sand zugegeben wurden. Lehmmacher mischten die Masse mit den Füssen – eine ermüdende Knochenarbeit, die die Haut spröde und rissig werden ließ. Der Einsatz von runden Mischbühnen („Göpel“) stellte eine große Arbeitserleichterung dar: Fortan zog ein Pferd eine mit Steinen beschwerte Karre durch den Lehm, bis das Material geschmeidig genug war, um in Holz- oder Metallformen geschlagen zu werden.

Die so entstandenen Rohlinge trockneten mehrere Wochen an der Luft, bevor sie im Feldbrandofen zum fertigen Ziegel gebrannt werden konnten. Feldbrandöfen bestanden aus geschichteten Ziegelrohlingen und konnten bis zu acht Metern hoch sein. Im Innern gab es mit Feinkohle gefüllte Zwischenräume, die Außenwände wurden zum Schutz gegen Sonne und Regen mit Lehm verkleidet. Während des bis zu sechs Wochen dauernden Brandes musste der Ziegler den Ofen rund um die Uhr überwachen und die Schürgassen mit Brennmaterial versorgen.

Bild- und Textquelle: LWL