Industriekathedralen und Fabrikschlösser aus Ziegelstein

Alte Verwaltung der Zeche Zollern mit Fördergerüst. Foto: LWL / Hudemann

Exkursion zu historistischen Gebäuden in Dortmund

Dortmund/Lage. Als Begleitveranstaltung zur Sonderausstellung „Backsteinhistorismus. Architekturepoche oder Stilsünde?“ im Ziegeleimuseum Lage (bis 29.9.) lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag (7.7.) zu einer Exkursion in Dortmund ein.

Unter der Leitung des Historikers Dr. Thomas Parent werden per Bus historistische Ziegelbauten ganz unterschiedlicher Art besichtigt: Das alte Hafenamt, die Liebfrauenkirche, das Union-Verwaltungsgebäude, die St.-Annakirche, der Malakowturm der Zeche Westhausen und die Zeche Adolf von Hansemann stehen auf dem Tourplan. Los geht es um 11 Uhr am LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, Grubenweg 5, in Dortmund-Bövinghausen. Nach der Rückkehr gegen 13.30 Uhr haben Teilnehmer die Möglichkeit, an der anschließenden Themenführung „Zollern als Ziegeldenkmal“ teilzunehmen. Wegen der limitierten Busplätze bittet das Museum um Reservierung unter Tel. 05232 9490-0. Die Teilnahme ist kostenlos.

Unterwegs erläutert der Exkursionsleiter am Beispiel der ausgewählten Bauten Details und Hintergründe ihrer besonderen Ziegelarchitektur, die Interessen und Machtansprüche ausdrückt. Parent: „Mit der beginnenden Industrialisierung entstand ein neues Bürgertum, das sich neben Adel und Kaufleuten zu einer neuen Wirtschaftselite mit Einfluss und Macht entwickelte, was sich auch in der Gestaltung der Gebäude dokumentierte.“ Die Architekturkritik sah im Historismus lange Zeit keine eigene Stilrichtung. Ihm wurde nachgesagt, nur rückwärtsgewandt gewesen zu sein und keine eigene Originalität entwickelt zu haben.

Die Ausstellung „Backsteinhistorismus“ im Ziegeleimuseum Lage ist Teil des Verbundprojektes „Alles nur geklaut?“ mit insgesamt sechs Ausstellungen an verschiedenen Standorten des LWL-Industriemuseums. Die gleichnamige Hauptausstellung findet auf der Zeche Zollern statt. Sie kann ebenfalls am Exkursionstag besichtigt werden.

Bild- und Textquelle: LWL