BUND-Mitglieder spenden Bentheimer Schafbock

Spender mit dem Schafbock und Karla Ebert

Lemgo. Das Tief Axel hatte im Mai mit rund 75 Liter pro Quadratmeter schon in Lemgo für einen Rekordniederschlag gesorgt, im Einzugsgebiet der Bega in Dörentrup und Extertal waren es über 100 Liter. Besonders hart traf es die Schafhalterin Karla Ebert, die am Bierweg in Lemgo mit ihren Bentheimer Schafen die Pflege der Streuobstwiese übernommen hat. 23 Schafe sind beim Hochwasser ertrunken, ein beträchtlicher Schaden. Eine Versicherung dafür gibt es nicht. Karla Ebert hatte noch am späten Abend nach dem starken Regen den Wasserstand der Bega an der Streuobstwiese kontrolliert. Da zeichnete sich noch kein Hochwasser ab und es gab auch keine Unwetterwarnung für Lemgo. Auch bei der Feuerwehr in Lemgo gab es am Abend noch keine Informationen über ein mögliches Hochwasser und die höheren Niederschläge im Einzugsgebiet. 

Den Verlust der Schafe haben Mitglieder der Lemgoer BUND-Gruppe zum Anlass genommen Geld zu sammeln, um zumindest einen Teil des Schadens auszugleichen, denn die Schafe sind wertvolle Helfer bei der Pflege der Streuobstwiesen. Auf Bitten von Karla Ebert sollte mit den Spenden ein Schafbock finanziert werden. Diesen konnte sie am letzten Wochenende auf dem Grafschafter Haus- und Nutztiertag ersteigern. Seine Aufgabe ist es nun dafür zu sorgen, dass der Verlust nach und nach ausgeglichen wird. Gesucht wird noch eine Name für das prachtvolle Tier. Karla Ebert zeigte sich hocherfreut über so viel Anteilnahme aus den Reihen des BUND Lemgo.

Bentheimer Landschafe sind seit mehr als 150 Jahren bekannt und stammen aus dem Nordwesten Deutschlands. Die besondere Verbreitung in der Grafschaft Bentheim führte zur Namensgebung. Die Bentheimer Landschafe gehören zu den bedrohten Nutztierrassen. Sie gehören zu den wenigen Schafrassen die in Heide- und Moorlandschaften zurecht kommen und auch Feuchtwiesen pflegen. Eine Besonderheit ist ihr langer Schwanz, weshalb der Volksmund sie früher auch „Langsteert“ nannte. Insgesamt ist der Bestand an Schafen in Deutschland rückläufig, obwohl die Tierhaltung fast ausnahmslos artgerecht erfolgt und Lammfleisch qualitativ sehr hochwertig ist. 

Für die Aktiven beim BUND Lemgo ist kaum vorstellbar, wie die Wiesenpflege ohne Schafe laufen könnte. Was passiert, wenn es keine Pflege gibt, kann man momentan an der Streuobstwiese Bierweg sehen. Schon nach wenigen Monaten ist die Wiese völlig verwildert, Brennnesseln und Disteln haben sich ausgebreitet. Da das Hochwasser auch den Zaun zerstört hat ist ein Einsatz der Schafe dort derzeit nicht möglich. Solange die Stadt Lemgo als Pächter hier nicht für Ersatz sorgt, ist eine Pflege mit den Schafen nicht möglich. 

Bild- und Textquelle: BUND Lemgo