U3-Ausbau in Lippe unterschiedlich

Maelzer kritisiert das Land

Kreis Lippe. Im August ist das neue Kita-Jahr gestartet. Unter CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen schreitet der Ausbau an Betreuungsplätzen für Unterdreijährige (U3) langsamer voran. Darauf weist der lippische SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer hin. Beim Kreisjugendamt hat sich die Zahl der Betreuungsplätze leicht erhöht. Die Betreuungsquote liegt hier bei 40,5 Prozent. Damit ist das Kreisjugendamt das einzige der fünf lippischen Jugendämter, das über dem Landesdurchschnitt für Nordrhein-Westfalen liegt.

„Der Zuwachs an Betreuungsplätzen hat sich unter Schwarz-Gelb verlangsamt“, sagt Maelzer. Der Detmolder Familienpolitiker erinnert daran, dass der Zuwachs in der Regierungszeit der Sozialdemokraten bei durchschnittlich 10,8 Prozent lag. Zum aktuellen Kita-Jahr habe er sich demgegenüber nahezu halbiert und läge bei 5,8 Prozent. Landesweit betrage die Betreuungsquote bei den Unterdreijährigen inzwischen 39,5 Prozent.

In Lippe sei die Entwicklung unterschiedlich, erklärt Maelzer mit Blick auf Zahlen des Landesfamilienministeriums. In Detmold ist die Zahl der U3-Plätze leicht um 18 Plätze angestiegen, die Betreuungsquote allerdings von 35,7 Prozent auf 34,4 Prozent gesunken. Dies sei kreisweit jedoch noch immer die zweitbeste Betreuungsquote. Ähnliches Bild in Bad Salzuflen. Hier sind 13 Plätze hinzugekommen, die Quote sank allerdings leicht auf 34 Prozent. Einen Anstieg bei Plätzen und Betreuungsquote konnte das Lemgoer Jugendamt verbuchen. 60 Plätze, vorwiegend in der Tagespflege, kamen hinzu. Die Betreuungsquote stieg von 26,7 Prozent auf 32,2 Prozent. In Lage ging die Zahl der U3-Betreuungsplätze um 13 Plätze zurück. Die Betreuungsquote sank von 22,8 Prozent auf 21,3 Prozent. Das Jugendamt Lage ist damit nicht nur Schlusslicht in Lippe. Von 186 Jugendämtern in Nordrhein-Westfalen weist lediglich Gummersbach mit 18 Prozent eine noch niedrigere Betreuungsquote aus.

Für Maelzer, der auch familienpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist, trägt das Land eine Mitverantwortung für die schleppende Entwicklung. „Über zwei Jahre haben CDU und FDP keine Landesmittel für den Ausbau bereitgestellt. Gefördert wurde allein mit Mitteln, die noch die SPD-geführte Vorgängerregierung bereitgestellt hatte“, erläutert Maelzer. Es bestehe allerdings Grund zur Hoffnung. Nach massivem Druck von Kommunen und Opposition habe Schwarz-Gelb 2019 erstmals eigene Mittel zur Verfügung gestellt. Bis zum Ende der Legislaturperiode solle jeder beantragte Platz auch gefördert werden: „Hier zeigt sich, dass es wirkt, wenn die Opposition den Finger in die Wunde legt“, ist Maelzer überzeugt.

Zahlen für Jugendämter in Lippe (U3-Plätze, Betreuungsquote):

Kreis Lippe          1.649 40,5%

Bad Salzuflen     505 34,0%

Detmold              779 34,4%

Lage                     258 21,3%

Lemgo                 358 32,2%

Bild- und Textquelle: Dr. Dennis Maelzer MdL